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Strauß und Antilope durcheilen die dürren Sandflächen. Nicht selten aber erblickt 
man große Raubvögel, die über ein gefallenes Kamel herfallen. 
Dös Sudan (— Land der Schwarzen). 
1. Südlich von der Sahara — bis zum Äquator hin — breitet sich der 
Sudan, das Land der Schwarzen, ans. Fast das ganze Gebiet ist Hochland. In 
einer Einsenknng desselben liegt der Tsadsee. 
2. Klima, pflanzen unci Tierwelt. Mit Entzücken betritt der Wanderer, 
der monatelang die dürre Sahara durchreiste, die schattigen Wälder des frucht¬ 
baren Sudanlandes. Hier ist die Heimat des riesenhaften Affenbrotbanmes, 
dessen Stamm nicht selten einen Umfang von 20—30 m hat und der in der 
trockenen Jahreszeit seine Blätter verliert. Hier wächst die riesige Ölpalme, 
deren Blattstiele zum Häuserbau verwendet werden. Aus ihren pflanmenähnlichen 
Früchten gewinnt man das Palmöl, den wichtigsten Handelsartikel Afrikas. In 
Europa wird dieses Öl zur Seifenbereitung benutzt. In den dichten Wäldern 
sind Ebenholz-, Weihrauch-, Gummi-, Kautschuk- und Bntterbäume durch Schling¬ 
pflanzen zu einem undurchdringlichen Dickicht verbunden. Hier Hansen Elefanten, 
Nashörner, Affen, Löwen und Giraffen. In den Seen und Flüssen tummeln 
sich Flußpferde und Krokodile. 
3. Oie kexvobner des Sudans sind kräftige, schwarzbraune Neger mit 
krausem, wolligem Haar, hervorstehendem Kinn und dicken, wulstigen Lippen. 
Ihre Kleidung besteht aus einem Streifen Banmwollenzeng. Am liebsten schmücken 
sie sich mit Glasperlen, Federn und Muscheln. Sie treiben Viehzucht und Ackerbau. 
Ihre Nahrung besteht ans Hirse, Mais usw. — Die Herrscher in den zahlreichen 
Negerstaaten sind unumschränkte Herren über Leben und Eigentum ihrer Untertanen. 
4. Ober- oder Dorägumea ist ein flacher Küstensaum, der nach dem 
Innern Zu durch hohe Randgebirge abgeschlossen ist. Die vom Meere her nach 
dem heißen Innern zu ziehenden Wolken kühlen sich daher an diesen Gebirgen 
ab, und so erhält die Küste eine gewaltige Regenmenge. Die Höhe der jährlichen 
Regenmenge beträgt mitunter 4—5 m. Nach den Waren, die man von den ein¬ 
zelnen Küsten holte, unterschied man früher eine Pfeffer-, eine Zahn-, eine Gold- 
und eine Sklavenküste. Die Sklavenküste war der Schauplatz des Sklavenhandels. 
Der Sklavenhandel hat jetzt aufgehört. An der Pfefferküste ist 1822 die Kolonie 
Liberia für freigelassene Neger gegründet worden. Hinter der Goldküste liegt 
das Negerreich Aschanti, hinter der Sklavenküste das Negerreich Dahvme. Das 
Reich Dahome, bekannt durch seine furchtbaren Menschenopfer in früherer Zeit, 
ist 1894 von Frankreich unterworfen worden. 
5. 'Oogolancl unck Kamerun siehe unter deutsche Kolonien (S. 58, 59). 
miftelafrikci. 
1. Das Stück südlich vom Äquator bis zum Wendekreise nennt man Mittel¬ 
afrika. Es ist ein Hochland, das im Westen und Osten von hohen Randgebirgen 
umgeben ist. Da, wo die Flüsse von der Hochebene herabstürzen, bilden sie gro߬ 
artige Wasserfälle, so der Kongo im Westen und der Sambesi im Osten. Die 
Westküste Mittelafrikas führt den Namen Nieder- oder Südgninea.
	        
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