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tauschte die Waren aus. Für Sklaven, Pferde, Rinder, Pelze und Honig be¬
kamen die Deutschen Wein, Zeuge, Schmucksachen, Waffen und römisches Geld.
Durch die Römer lernte man allerlei feine Gartenfrüchte und eine bessere Be¬
stellung des Bodens kennen. Die Ufer der Mosel und des Rheins wurden
mit Reben bepflanzt und edle Obstbänme von Italien ans eingeführt.
3. VölKerbünclniNe. Die Germanen hatten in den Kämpfen mit den
Römern gelernt, daß Einigkeit stark macht. In der Folgezeit schlossen sich darum
kleinere Völkerschaften zu größeren Völkerbündnissen zusammen und zogen dann
unter einem Herzog in den Kampf. Die Alamannen wohnten am Main und
besetzten später das Land zwischen Schwarzwald und Wasgenwald. Die Franken
(die Freien) saßen am Mittel- und Unterrhein. Den Sachsen, die ihren Namen
von ihrem kurzen Schwert „Sachs" erhalten haben, gehörte das Gebiet zwischen
Niederrhein und Elbe. Die Goten hatten ihren Sitz an der unteren Donau.
Sie waren die ersten Deutschen, die das Christentum annahmen. Ihr Bischof
Wulsila übersetzte die Bibel ins Gotische. Einige Teile finb uns als ältestes
Denkmal deutscher Sprache erhalten.
III. Oie Völkerwanderung.
i. Hlaricb.
1. Ursache und Beginn der Völkerwanderung. Der befestigte römische
Grenzwall hinderte die Germanen, sich weiter nach Westen und Süden aus¬
zubreiten. Die Westgermanen wurden seßhaft und bauten mehr als bisher den
Acker. Da sich die Völker stark vermehrten, reichte der vorhandene Boden zur
Viehzucht und dem rohbetriebenen Ackerbau nicht mehr aus. Die Landnot trieb
die Germanen, sich neue Wohnsitze zu suchen. Dazu kam noch, daß sie von ihren
slawischen Nachbarn im Osten gedrängt wurden. Diese „Völkerwanderung" be¬
gann am Ende des zweiten Jahrhunderts und richtete ihren Ansturm gegen
das römische Reich. Durch den Einfall der Hunnen in Europa kamen die
Völker in eine raschere Bewegung. Die Hunnen unterwarfen zunächst die
Alanen (zwischen Wolga und Don), die dann mit jenen über den Don gegen die
Goten zogen. Diese waren durch den Dniestr in Ost- und Westgoten geschieden.
Nachdem bald darauf die Ostgoten überwältigt worden waren, warfen sich alle
drei Völker ans die Westgoten und verdrängten auch diese aus ihren Wohnsitzen.
2. Oie Uleftgoten im Kampfe mit den Römern. Die Westgoten
gingen nun über die Donau und erhielten südlich von diesem Flusse im römischen
Reiche (im jetzigen Serbien und Bulgarien) Wohnsitze. Da sie aber von den
habgierigen Statthaltern nicht wie freie Männer, sondern wie Knechte behandelt
wurden, griffen sie zu den Waffen und durchzogen raubend und plündernd das
Land. Als ihnen Kaiser Valens entgegenrückte, schlugen sie ihn in der Schlacht bei
Adrianopel und verbrannten ihn auf der Flucht in einer Bauernhütte. Sein
Nachfolger aber, Theodosins der Große, schloß mit ihnen Verträge und gab
ihnen in den südlich von der Donau gelegenen Ländern und in Kleinasien Wohnsitze.
3. Hlaricb in Rom. Um das Jahr 400 stand an der Spitze der West¬
goten der König Alarich. Er war der erste Germane, der Italien angriff, um
seinen Goten Wohnsitze zu erkämpfen. Siegreich rückte er bis vor die Tore der