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Rügen. Die Oder. Die Sudeten. 
wohner. Die Industrie, Stettin ausgenommen, ist noch gering. — Die 
Provinz zerfällt in 3 Rgbz.: Stettin, Stralsund und Köslin. 
Stettin, am linken Ufer der Oder, Hptst., 140000 E., Hauptstapelplatz für die Oder- 
provinzen; ausgefahren wird besonders Holz, Getreide, Spiritus; Schiffsbauanstalten. Der 
befestigte Seehafen Stettins ist Swinemünde auf Usedom. Seebäder sind: Swine¬ 
münde und Heringsdorf (auf Usedoms und Misdroi (auf Wollin). Greifswald, 
Universität. StrLlsund, fast ganz von Wasser umgeben, nur an 3 Enden schmaler Zu¬ 
sammenhang mit dem Lande. Wallenstein belagerte es 1628 vergeblich. Pyritz, in 
weizenreicher Gegend; 1124 taufte der Bischof Otto von Bamberg am Ottobrunnen die 
ersten Pommern. Stargard, alte Hptst. von Hinterpommern. Kolberg an der Persante, 
sehr besuchtes See- und Solbad (Gneisenau und Nettelbeck 1807). Köslin. Stolp, 
Handel. 
* § 20. Wögen, die größte deutsche Insel, durch Meereinschnitte sehr 
zergliedert, liegt Stralsund gegenüber. Bei Bergen, der Hauptstadt von 
Rügen, erhebt sich der Rugard (100 m h.). Von hier schöner Blick auf die 
fruchtbare Insel (Getreidefelder, Wiesen, Buchenwälder). Den Ostpunkt 
bildet die Stubbenkammer, ein Kreideabhang (130 rn h.). Nicht weit 
davon der Herthasee (Sage?). Der nördlichste Punkt ist das Vorgebirge 
Arkona. — Die Bewohner sind freundliche Ackerbauer und Fischer. Die 
Insel wird im Sommer von vielen Badegästen und Reisenden besucht. 
Putbus ist durch seinen herrlichen Park bekannt. 
* § 21. AieHder entspringt in Mähren, fließt zuerst durch Schlesien 
bei den Städten Ratibor, Oppeln, Brieg, Breslau, Gr.-Glogau 
vorbei, dann durch die Provinzen Brandenburg (bei Frankfurt und 
Küstrin vorbei) und Pommern (Stettin) und mündet in die Ostsee. 
Unterhalb Frankfurt beginnt das fruchtbare Oderbruch, welches sich bis 
weit über Küstrin hinzieht; es war ehemals ein sumpfiger Landstrich, 
wurde aber durch Friedrich d. Gr. trocken gelegt. — Zahlreiche Schiffe 
(meist mit Steinkohlen, Eisen, Kalk, Holz und Getreide beladen) und Flöße 
beleben den Strom schon von Ratibor an, wo er schiffbar wird. Dämme 
zu beiden Seiten schützen das Land vor Überschwemmung. — Die Neben¬ 
flüsse der Oder, welche ihren Ursprung in den Sudeten haben, fließen schnell 
und reißend, haben steile Ufer und ein steiniges, sandiges Bett. Ihr Wasser 
wird im Frühjahr zum Flößen des Holzes, im Sommer zum Bleichen der 
Leinwand benutzt. Die wichtigsten Nebenflüsse der Oder auf der l. Seite 
sind; Die Glatzer Neiße, die Weistritz, die Katzbach, der Bober 
mit dem Queis, die Lausitzer Neiße. — Die r. Nebenflüsse haben 
einen langsamen Lauf; die bekanntesten sind: die Klodnitz (ihr zur Seite 
derKlodnitz-Kanal), die Malapane, die Bartsch, die Warthe mit der Netze. 
* 8 22. Sie Sudeten erstrecken sich von der Quelle der Oder bis zur 
Lausitzer Neiße in der Richtung von S.O. nach N.W. — Hauptteile sind; 
a. Das Mährische (Dcfcnt’e mit dem Altvater, 1500m hoch. 
b. Der Glatzcr Gebirgskessel. Er hat die Gestalt eines Rechtecks, 
dessen längere Seiten mit der Richtung des Sndctenzuges zusammenfallen. 
Der nordöstliche Rand wird von der Glatzer Neiße durchbrochen. Westlich 
von dieser Durchbruchsstelle liegt das Eulengebirge. Der südöstl. Rand
	        
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