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Tierkunde.
Die Beuteltiere leben nur in Australien und Südamerika. Einige fressen auch
Fleisch und sind bekannten Tieren ähnlich; daher die Namen: Beutelhund, Beutelratte
oder Opossum u. a. m. Die Pflanzenfresser nützen durch ihr Fleisch und Fell; die Fleisch¬
fresser schaden in ihrer Heimat, wie Marder und Iltis bei uns.
Das affenähnliche Faultier oder Ar lebt in Brasilien. Es ist etwa so groß wie
eine Katze und mit langen, struppigen Haaren bedeckt. Auf der Erde kann es sich wegen
seiner langen, sichelförmigen Krallen nur äußerst langsam bewegen; auf Bäumen klettert
es recht geschickt. — Der große Ameisenbär, in Südamerika, hat einen kegelförmigen
1/3 m langen Rüssel, in welchem die wurmförmige, klebrige Zunge liegt. Diese steck? er
in die Termitenhaufen und zieht sie dann mit den daranhängenden Termiten in das Maul
zurück. Die Gürteltiere haben vorn ein Schulter- und hinten ein Kreuzschild ans ver¬
knöcherter Haut und dazwischen gegliederte, bewegliche Reise (Gürtel). Leben in Süd¬
amerika in Erdhöhlen. Die Schuppentiere, in Afrika und Asien, mit hornigen, dachziegel¬
artig übereinander liegenden Schuppen bedeckt, können sich zusammenrollen. Die zuletzt
genannten Tiere besitzen ein unvollständiges Gebiß; sie gehören zur Ordnung der Zahn¬
armen. — Das Schnabeltier in Neuholland vermehrt sich durch pergamentschalige Eier.
Die Schnauze ähnelt einem Entenschnabel. Im Maule statt der Zähne Hornplatten. Die
Zehen durch Schwimmhäute verbunden. Nährt sich von Wassertieren. Gräbt sich Höhlen
in der Erde, mit einein Ansgange über ltub einem unter dem Wasser.
Die Säugetiere: a) Bringen lebendige Junge zur Welt und säugen dieselben,
haben rotes, warmes Blut und atmen durch Lungen, b) Ganze Erde; meistens Land¬
bewohner. c) Größe verschieden. Der Körper mit 4 Gliedmaßen versehen; gewöhnlich
mit Haaren, aber auch mit Borsten, Stacheln, Schildern bedeckt; selten nackt, ä) Alle
Sinnesorgane vorhanden, s) Fleisch- und Pflanzennahrung, f) Größere Raubtiere ge¬
fährlich, Nagetiere schädlich, Huftiere sehr nützlich.
Nufg.: 0 Wodurch unterscheidet sich der Grang-Utan von dem Menschen? 2) vergleiche
Seehund und Walfisch miteinander! 3) wodurch unterscheidet sich das Känguruh
von den übrigen Säugetieren? 4) warum kann man das Schnabeltier als eine
Übergangsform der Säugetiere zu den vögeln ansehen?
Ausg.: l) welches sind die gemeinsamen Merkmale aller Säugetiere? 2—3) wie kann
man die Säugetiere in Bezug a) auf Zähne und b) Zehen einteilen? 4) Nenne
einzelne Säugetiere, die nur in bestiminten Erdteilen lebenI 5) Nenne Säugetiere,
die sich von Fleisch-, Pflanzen- oder gemischter Kost nähren! 6) welche Säugetiere
geben gutes Pelzwerk? 7) Gieb die Ordnungen der Säugetiere anl
B. Vögel.
§ 25. Das Haushuhn hat am Kopfe einen starken, hornigen Schnabel.
Derselbe ist kurz, oben gewölbt nnd mit einer Knppe versehen. Er ist so¬
wohl zum Aufpicken als auch zum Zerhacken der Nahrung geeignet. Er
besteht aus dem Ober- und Unterschnabel; der erstere greift mit seinen
Rändern über den Unterkiefer. Zähne sind im Schnabel nicht vorhanden,
daher verschluckt das Huhn die Nahrung, welche besonders aus Getreide¬
körnern besteht, unzerkaut. Diese gelangen zunächst in den Kropf, werden
hier erweicht nnd gehen dann in den fleischigen Magen, wo sie vollends
zerrieben werden. Beim Trinken schöpft es das Wasser mit dem Unter¬
schnabel, bebt den Kopf in die Höhe und läßt es hinunterlaufen. Ans dem
Kopfe befindet sich ein roter Fleischkamm; unter der Kehle hängen zwei
rote Fleischlappen. Die Knochen des Huhns sind dünn, leicht und meistens
mit Luft gefüllt.