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Schmerterlingsblüte.
A. Teile der Blumenkrone, a. Fahne oder Wimpel, b. die
beiden Flügel, c. die beiden Blätter des Schiffchens.
B. t» Fahne, fl. Flügel, sc. Schiffchen, fst. freies
Staubblatt, k. Kelch.
gemeinschaftliche Blattstiel läuft in eine drei- bis fünfteilige Wickelranke aus.
Mit ihr hält sich die Erbse an benachbarten Gegenständen, z. B. an Erbfenruten,
fest. (S. 75.) Dies ist nötig, da ihr Stengel zu schwach ist, um aufrecht stehen
zu können. Bliebe er aber an der Erde
liegen, so bekäme er zu wenig Licht und
Wärme. Die Blüte hat Ähnlichkeit mit
einem Schmetterlinge. Auch an ein Schiff
erinnert sie. Das obere Blütenblatt dient
als Aushängeschild für die Insekten und
heißt Fahne. Die beiden unteren Blüten¬
blätter sind kahnartig verwachsen und bil¬
den das Schiffchen. Sie gewähren den
Staubblättern und dem Stempel Schutz
gegen Regen. Die beiden seitlichen Blätter
legen sich wie Flügel über das Schiffchen
und bieten den Insekten eine bequeme An¬
flugsstelle. Von den zehn Staubblättern sind neun mit ihren Fäden verwachsen und
bilden eine Röhre, die den Stempel umschließt und Honig enthält. Das zehnte
Staubblatt ist ftei geblieben und verschließt mit seinem hinteren Ende den Zu¬
gang zur Honigdrüse.
2. I)ülTe und Schote. Die Frucht der Erbse ist eine Hülse. Ihre beiden
Schalen sind aus einem Fruchtblatte gebildet, das zur Reifezeit sowohl an der
Bauchnaht als auch an der Rückenlinie aufspringt. Der Samen sitzt an der Bauch¬
naht. Die Hülse wird oft mit der Schote verwechselt. Die Schote ist jedoch aus
zwei Fruchtblättern gebildet. Besonders aber tritt der Unterschied hervor, wenn
man die Schote öffnet. Sie ist nämlich innen der Länge nach durch eine Scheide¬
wand getrennt, woran zu beiden Seiten die Samen sitzen. (S. 16.) Diese
Scheidewand fehlt der Erbsenfrucht. Bei der Reife springt.die Hülse in zwei
Klappen auf; dabei schleudern viele Hülsen den Samen fort.
3. BrbTenwickler. In dem Samen der Erbse finden wir zuweilen kleine
Maden. Sie rühren meist von einem Schmetterlinge, dem Erbsenwickler, her.
Im Mai legt dieser seine Eier an die Blüten oder in die ganz jungen Hülsen,
und wenn die Raupen auskriechen, so sind sie gleich in der Hülse gefangen. Dort
leiden sie aber durchaus keine Not; denn die zuckersüßen Samen dienen ihnen
zur Nahrung. Zur Zeit der Reife verlassen sie die Hülse, kriechen,in die Erde
und wickeln sich in ein Gespinst. Im nächsten Frühjahre kommt daraus der
braune Schmetterling hervor. Nicht selten stammen die Maden auch vom
Erbsenküfer her.
4Z. vre Vobne (Veits- octer Vietsbokrre).
1. Schneide einer jungen Bohne ein Keimblatt ab (S. 4)! Sie fängt an
zu kränkeln und stirbt. (Warum?) In der Sonne senken sich alle Blätter der
Bohnen abwärts, da sie sonst zu viel Wasser verdunsten; im Schatten stellen sie
sich wieder wagerecht. Der Stengel ist von zahlreichen Knötchen rauh, damit er
sich beim Winden desto besser festhalten kann. Er windet sich wie die Erbse von
rechts nach links, dem Laufe der Sonne entgegengesetzt. Binde eine Ranke so