Full text: Realienbuch (Teil 21)

II. Erdkunde. 
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Zenit 
Himmelskunde. 
I was wir am Himmel beobachten. 
1. Gesichtskreis (Horizont). Befinden wir uns auf einer Ebene, so er¬ 
scheint uns die Erde wie eine kreisrunde Fläche, in deren Mittelpunkte wir stehen, 
stuf ihr ruht scheinbar der Himmel in Gestalt einer halbkugeligen Glocke. Die Kreis¬ 
linie, in der Himmel und Erde sich zu berühren scheinen, und bis zu der wir sehen 
können, heißt Gesichtskreis oder Horizont. 
2. Himmelsgegenden. Stedten wir einen Stab in die Erde, und beobachten 
wir die Sage und die Größe seines Schattens zu verschiedenen Tageszeiten, dann 
finden wir, daß der kürzeste Schatten stets nach ein und derselben Richtung zeigt; 
sie heißt Norden (N). Blicken wir nach Norden, so liegt hinter uns Süden (8), 
rechts von uns Osten (0) und links von uns Westen (W). Zwischen diesen vier 
Haupthimmelsgegenden liegen die vier Nebenhimmelsgegenden Nordosten (NO), 
Südosten (SO), Südwesten (SW) und Nordwesten (NW). 
3. Die scheinbare Bewegung der Sonne, a) Die Sonne geht morgens am Ostrande 
des Horizontes auf, steigt im Saufe des vormittags am Himmel empor und erreicht mittags 
ihren höchsten Stand im 
Süden, während des Nach- t,.„ 
mittags wandert sie am Him¬ 
mel abwärts nach Westen zu, 
wo sie abends untergeht 
(Tagbogen). Um nächsten 
Morgen geht sie wieder im 
Osten auf. Sie ist mithin in 2iBez. 
der Nacht unter dem Hori¬ 
zonte vonwestenüberNorden 
(Mitternacht) nach Osten ge- punkt 
wandert (Nachtbogen). Tag- 
und Nachtbogen machen 
einen ganzen Kreis aus. 
b) Beobachten wir den Sauf der Sonne zu verschiedenen Zeiten des Jahres 
(s. Rbb.), so finden wir, daß sie im Sommer einen großen Tagbogen durchläuft und des 
Mittags hoch am Himmel steht, während sie im Winter einen kleinen Tagbogen bildet 
und am Mittag einen niedrigen Stand einnimmt. 
Ferner können wir leicht feststellen, daß die Sonne am 21. März um 6 Uhr 
morgens genau im Ostpunkte auf- sowie um 6 Uhr abends genau im Westpunkte 
untergeht, und daß an diesem Tage der Tagbogen ebenso groß ist wie der Nachtbogen: 
Tag und Nacht sind gleichlang. Den 21. März bezeichnet man als Frühlingsanfang. 
In den folgenden Wochen geht die Sonne Tag für Tag früher auf, steigt höher 
am Himmel empor und geht später unter; dabei rücken der Ruf- und Untergangspunkt 
immer weiter nach Norden, (vergleiche die Sänge von Tag- und Nachtbogen in dieser 
Zeit!) Um 21. Juni endlich erreicht die Sonne ihren höchsten Stand, und ihr Tag¬ 
bogen ist der größte des ganzen Jahres (längster Tag): der Sommer beginnt. 
21. März, 
23-Sepi. 
Süd- 
Ostpunid
	        
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