Full text: Realienbuch (Teil 21)

III. Naturgeschichte. 
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hohl, gefurcht urtò mit steifen haaren besetzt. Die großen unteren Diät ter sind meist 
mehrfach tief gespalten. 
3. VlÜte. a) Die Blüten sind sehr klein. Da sie aber in großer Zahl beieinander 
stehen, werden sie den Insekten doch auffällig, vom Stengel oder seinen Zweigen strahlen 
an einem Punkte mehrere Nebenzweige aus. würde jedes dieser Zweiglein eine Blüte 
tragen, so hätten wir eine Dolde vor uns. Bei der Mähre aber trägt jeder Zweig 
wieder ein Däldchen (Doldengewächse). Sowohl unter der ganzen Dolde, als auch unter 
jedem Däldchen finden sich mehrere Blättchen, die den jungen Blütenstand schützend 
umhüllen. 
b) Die fünf weißen Blumenblätter erheben sich gleich den fünf Staub¬ 
blättern auf dem Fruchtknoten. Diesem ist eine fleischige Scheibe aufgelagert, die 
den Honig absondert. Da der süße Saft also ganz offen daliegt, vermögen ihn kurz- 
rüsselige Insekten bequem zu lecken (langrüsselige Gäste lieben „tiefe Gefäße"). Dabei 
übertragen die Tiere aber auch den Blütenstaub auf die Narben der beiden Griffel, 
die über der Scheibe stehen. 
4. Die Frucht. Sind die Blüten bestäubt, dann neigen sich die Doldenzweige 
wie zu einem Vogelneste zusammen. Zur Zeit der Fruchtreife aber breiten sie sich 
wieder aus, so daß die Samen verstreut werden können. Dies geschieht jedoch nur bei 
trockenem Wetter; bei feuchtem schließt sich das ,,Vogelnest" wieder. 
Die reife Frucht spaltet sich in zwei einsamige Teile. Diese Teilfrüchtchen 
sind mit mehreren Reihen von Stacheln besetzt, die oft in Widerhäkchen enden. 
Daher haften sie wie wetten in dem haarkleide der Tiere (Hasen, Kaninchen u. a.) 
und können somit leicht weit verbreitet werden. Zerdrückt man ein Teilfrüchtchen, so 
nimmt man einen würzigen Geruch wahr. Er ist auch allen andern Teilen der pflanze 
eigen und rührt von einem flüchtigen Gle her. 
Wegen ihres Reichtums an flüchtigen Älen sind Petersilie und Kümmel, Dill 
und Fenchel, Ñnis und Gartenkerbel wichtige Gewürzpflanzen. — Ñus der Wurzel 
des Sellerie bereitet man 
Petersilie wächst häufig der 
I. Petersilie und 2. Hundspetersilie, 
ruche und den welligen Rippen der Früchte zu 
denpflanzen ist 
stock besitzt. 
einen Salat. — Zwischen der 
Gartenschierling oder die 
Hundspetersilie. Sicher 
zu unterscheiden ist die sehr 
giftige pflanze von der Pe¬ 
tersilie durch den knoblauch- 
artigen Geruch der Blätter, 
durch die glänzenden und 
viel schmaleren Blatteile, 
durch die zwei oder drei 
langen und einseitig herabhängenden Blätt¬ 
chen unter den Däldchen und durch die 
weit dünnere Wurzel. — Ruf Gemüse¬ 
land findet sich nicht selten auch der ebenso 
gefährliche gefleckte Schierling. Er 
ist an den hohlen Blattstielen, dem braun 
gefleckten Stengel, dem mäuseartigen Ge¬ 
erkennen. — Die gefährlichste aller Dol- 
der Wasserschierling, der einen gefächerten, sellerieähnlichen Wurzel-
	        
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