Full text: Realienbuch (Teil 2)

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Der Rubicon ins adriatiche Meer, im Alterthum Grenzfluss 
zwilchen Ober-Italien (Gallia cisalpina) und der italifchen 
Halbinfel (Italia). 
Längs des Po von der Trebbia-Mündung ab nasse Wielen, 
Reisfelder und Sümpfe, tiefer als der Spiegel des Flusses, der fich 
zwifchen feinen Dämmen allmählich erhöht hat [vgl. § 35]. 
Längs der Küste ein ausgedehntes Sumpf- und Lagunen-Gebiet, 
welches nach und nach von dem Alluvium der Flüsse ausgefällt 
wird: noch in historifcher Zeit ist das Po-Delta mehrere Meilen 
weit ins Meer vorgerückt. So ist das ganze Tiefland ein all¬ 
mählich in Festland verwandelter Bufen des adriatifchen Meeres, 
— die ergiebigste Ebene Europas, von Alters her in intenñver 
Cultur, einem grofsen Garten gleichend. 
Politifch zum Königreich Italien. Landfchaften und Städte. § 82. 
1) Piémont, zu beiden Seiten des oberen Po bis gegen den Tessin 
und die Trebbia. 
Vercelli (VercéUae) an der Sefia, Schlacht —? 
Turin [200000 Ew.] am Po, wo er fich nach O wendet, und 
die Cenisbahn [§ 4] ihn erreicht, Hauptftadt. 
Df. Marengo, S vom Po, Schlacht —? 
2) Ligurien, der Küstenftricli am Meerbufen gl. N. 
Genua [160000 Ew.], Hauptftadt, vorzüglicher Hafen am 
nördlichsten Punkte des Meerbufens, wo zugleich der be¬ 
quemste Pass über den Apennin; daher Haupt-Ausgangs¬ 
punkt für die Westhälfte der oberitalifchen Ebene. 
3) Die Lombardei, N vom Po, vom Tessin bis zum Mincio. 
Pavia, am Tessin, kurz vor feiner Mündung. 
Mailand [260000 Ew.], zwifchen Tessin und Adda, Haupt¬ 
ftadt, in blühendster Umgebung. 
NW davon Legnano, Schlacht — ? 
Brescia, zwifchen Oglio und Mincio. 
SO davon Solferino, S vom Gardafee, Schlacht —? 
Mantua, am unteren Mincio in Sümpfen, Festung. 
4) Yenetien, N vom Po und O vom Mincio. 
Verona [60000 Ew.] an der Etfch, Festung. 
Padua [50000 Ew.] O davon und W vom folgenden, Uni- 
verfität. 
Venedig' [130000 Ew.], Hauptftadt, in den Lagunen N von 
der Etfch-Mündung, die Häufer auf Pfählen erbaut, ftatt 
der Strafsen Canäle, ftatt der Wagen Gondeln. Gegen 
Ende des Mittelalters die erste Seeftadt der Erde, von 
deren Gröfse noch hunderte von verfallenden Marmor¬ 
palästen zeugen; jetzt gefunken.
	        
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