III 
124 
senkrecht. Daher eignet sie sich zugleich vorzüglich als Steuerruder. Die Brust- 
und Bauchflossen dienen teils zum Steuern, teils wie auch die Rücken- und 
Afterflosse, dazu, den Fisch beim Schwimmen im Gleichgewichte zu erhalten. 
Auch das Auf- und Absteigen bewirkt der Karpfen hauptsächlich durch die Flossen. 
Erleichtert wird es chm durch die Schwimmblase. 
Schwimmblase des Karpfen. 
Dtk beiden Teile der Blase; d. Luftgang mit dem Vorderarme o. 
Sie ist mit Luft gefüllt. Zieht sie 
der Fisch zusammen, so sinkt er. 
Dehnt er sie aus, so steigt er. 
Ebenso wird ihm das Ruhen in 
den verschiedenen Tiefen 
durch die Schwimmblase erleichtert. 
Nur dann schwebt er, wenn die 
von ihm verdrängte Wassermenge 
so viel wiegt wie er selbst. Je 
tiefer der Fisch ruhen will, desto 
mehr muß er die Schwimmblase 
zusammenziehen. Der Karpfen kann mit Hilfe der Schwimmblase auch eine schräge 
Lage einnehmen. Die Blase besteht nämlich aus zwei Abteilungen. Indem er Luft aus 
der einen in die andere entläßt, verlegt sich der Schwerpunkt, und so kann er sich beliebig 
schräg nach vorn oder hinten halten. Nicht alle Fische haben eine Schwimmblase. 
Damit der Fisch leicht durchs Wasser gleite, sondert die Haut einen Schleim ab. 
2. Atmung. Da sich der Karpfen dauernd im Wasser aufhält, so muß er 
auch im Wasser atmen können. Ein Hund, ein Sperling würde ersticken, sollte 
er längere Zeit unterm Wasser zubringen, da die Lungen nicht zum Atmen im 
Wasser geeignet sind. Darum fiub auch die Atmungswerkzeuge des Karpfens 
anders eingerichtet als die der Säugetiere und Vögel. Statt der Lungen hat er 
nämlich Kiemen. Das sind häutige Blättchen, die an knöchernen Kiemenbogen 
ausgespannt und von vielen feinen Blutgefäßen durchzogen sind. Da sie sehr 
zart sind, so werden sie äußerlich durch die Kiemendeckel geschützt. Diese sind 
zugleich so eingerichtet, daß sie nach hinten hin geöffnet werden können. Um 
zu atmen, nimmt der Fisch das Maul voll Wasser und preßt es zwischen die 
Kiemen hindurch, so daß es durch die geöffneten Kiemendeckel abfließt. In dem 
Wasser ist Sauerstoff aufgelöst; dieser dringt durch die zarten Kiemenhäute ins 
Blut; umgekehrt geht Kohlensäure aus dem Blute ins Wasser. 
3. Laichen. Alter. Die Fische vermehren sich durch Eier. Die Fischeier 
heißen Rogen. Ein einziges Karpfenweibchen trägt 3—700000 Eier bei sich. 
Diese setzt es im Mai und Juni an seichten Stellen zwischen Gras und Wasser¬ 
pflanzen ab: es laicht. Aus dem Ei schlüpft der junge Karpfen hervor. Er 
wächst schnell heran und erreicht unter Umständen ein hohes Alter. Im Jahre 
1868 fing man einen Karpfen, der 25 kg schwer war. An seinem Schwänze 
war ein Ring befestigt mit der Inschrift: „Losgelassen 1697, wiegt 2 Pfd." 
4. Aufenthalt und Nahrung. Der Karpfen hält sich in seichten, schlam¬ 
migen und Pflanzenreichen Gewässern auf. In dem schlammigen Grunde wühlt 
er nach Larven, Käsern und allerlei Wassertieren umher, wobei ihm die Bart¬ 
fäden als Tastwerkzeuge, breite schmelzfaltige Schlundzähne zum Kauen dienen. 
Daneben frißt er aber auch faulende Pflanzen, Kartoffeln, Rüben usw., die 
man ihm in den Teich wirft. Auch streut man wohl Schafmist in die Karpfen¬ 
teiche, um dadurch Gewürm und Küfer herbeizulocken. Während des Winters 
wühlen sich die Karpfen in den Schlamm und leben meist ohne Nahrung. Sind
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.