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wo die Eiche gestanden hatte, errichtete VonifatiuS ein Kreuz, und auS dem
Holze des Baumes ließ er eine Kapelle bauen.
3. Erzvtt'cbof. Mit mehreren Gehilfen zog BonifatiuS nun von Land
zu Land und suchte die Lehre Christi auszubreiten. Überall fielen die Götzen¬
bilder, und Kirchen und Klöster traten an ihre Stelle. Auch das Kloster Fulda,
worin Glaubensboten für die Bekehrung der alten Deutschen ausgebildet
wurden, ist von Bonifatius gegründet worden. Für feinen Eifer ernannte ihn
der Papst zum Erzbischof und zu seinem Stellvertreter in Deutschland. Nun
konnte er nach eigenem Ermessen Bischofssitze gründen und die Kirche von ganz
Deutschland einheitlich regeln. Als später der Bischofssitz in Mainz frei wurde,
ernannte ihn der Papst zum Erzbischof von Mainz.
4. IZod. Als 74 jähriger Greis ging Bonifatius noch einmal zu den
Friesen und predigte ihnen das Evangelium. Zum Pfingstfeste hatte er
alle Neubekehrten zu sich geladen, um ihnen die Firmung zu erteilen. In
einem Zelte erwartete er sie. Aber kaum graute der Tag, da erschien eine
Schar wilder Heiden, die mit geschwungener Keule auf das Zelt zustürzten.
Die Begleiter des Bonifatius griffen schnell zu den Waffen, um das Haupt
ihres geliebten LehrerS zu schützen. Er aber rief ihnen zu: „Lasset ab vom
Kampfe; vergeltet nicht Böses mit Bösem. Hoffet auf den Herrn, er wird
eure Seele erretten." Mit wildem Geheul stürzten die Feinde herein und
streckten ihn und seine Begleiter nieder. Seine Leiche wurde nach dem Kloster
Fulda gebracht.
4. kllosterxvelen.
1. Ausbreitung. Seit Einführung des Christentum- in Deutschland
breitete sich hier das Klosterwesen immer mehr aus.
Ursprünglich stammt es auS dem Morgenlande, besonders auS Ägypten. Hier gab
es schon frühzeitig viele fromme Einsiedler. Sie meinten, in der Einsamkeit könne man
Gott am besten dienen. Anfang- lebte jeder Einsiedler in einer besonderen Hütte. Im
4. Jahrhundert aber bildeten sich Vereine von Einsiedlern, die in einem gemeinschaftlichen
Hause (Kloster) wohnten und nach strengen Regeln lebten. Es gab Männer- und Frauen¬
klöster. Die Männer hießen Mönche, die Frauen Nonnen. Vom Morgenlande aus
breitete sich dann das Klosterwesen auch im Abendlands aus, besonders in Italien,
Frankreich und Deutschland.
2. Klolterleben. Das Kloster stand oft mitten im Walde auf einem Hügel
oder in einem lieblichen Tale und war in der Regel mit einer hohen Mauer
umgeben. Am Eingänge des Mönchsklosters saß der Bruder Pförtner. Er
reichte dem vorübergehenden Armen ein Stück Brot aus seiner Zelle. Den
Fremden fragte er nach seinem Begehr und meldete ihn beim Abte an, dem
Vorsteher des Klosters. Wer ein Mönch werden wollte, hatte zunächst ein Probe¬
jahr zu bestehen. Nachdem er dann das Gelübde der völligen Armut, der
Ehelosigkeit und des Gehorsams gegen seine Vorgesetzten abgelegt hatte,
erhielt er das grobe Mönchsgewand. Auch wurde ihm zum Zeichen der Demut
der Kops bis auf einen Haarkranz kahl geschoren. Von den Mönchen ging
diese Sitte im 6. Jahrhundert auf die Geistlichen über. Alle Mönche hatten
einen gemeinschaftlichen Speise- und Schlassaal, und in einer Küche wurde für
alle gekocht. Frühmorgens läutet der Kustos zum Gebet, was sich im Laufe