Deutschland.
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boriisi. Zuletzt fließt sie zwischen Mecklenburg und Holstein einerseits und
der Provinz Hannover anderseits zur Nordsee. Oberhalb Altona und
Hamburg teilt sie sich in mehrere Arme und bildet fruchtbare Inseln. Kurz
vor der Mündung vereinigen sich die Arme zu einem zwei Stunden breiten
Strome. — Die wichtigsten Nebenflüsse der Elbe sind r.: Schwarze Elster,
Havel mit der Spree; l.: Moldau, Eger, Mulde, Saale. — Die Elbe
hat eine große Bedeutung für den Handel. Von Hamburg kommen die aus¬
ländischen Waren stromaufwärts tief nach Deutschlaitd, ja bis nach Böhmen.
Selbst die größten Nebenflüsse derselben sind auf eine große Strecke schiffbar.
* § 23. pte Kavek kommt aus Mecklenburg und fließt in einem Bogen
durch die Provinz Brandenburg bei Spandau, Potsdam, Brandenburg
vorbei. Sie ist mit der Oder durch den Finow-Kanal, mit der Elbe durch
den Plaueschen Kanal verbunden. Der größte Nebenfluß der Havel ist
die Spree, die vom Lausitzer Gebirge kommt. Im Königreich Sachsen fließt
sie bei Bautzen vorbei. Im Spreewalde lost sie sich in zahllose Kanäle auf,
welche die Niederung in ein Jnselland verwandeln. In älterer Zeit befand
sich hier ein undurchdringlicher Bruchwald. Viel Wald ist inzwischen aus¬
gerodet und in Wiese und Ackerland verwandelt. Die Bewohner, Nach¬
kommen der alten Wenden, treiben Fischfang und Gartenbau. Alles, was
anderswo zu Fuß, zu Pferde und Wagen abgemacht wird, verrichtet man dort
in Kähnen. Die Flußarme und Gräben vertreten die Stelle der Wege. An
der Spree liegen in der Provinz Brandenburg Lübben, Berlin, Char¬
lottenburg. Bei Spandau mündet sie in die Havel. Sie ist mit der Oder
durch den Oder-Spree-Kanal verbunden.
8 24. pie Provinz Wraitdeill'lirg breitet sich zu beiden Seiten der Havel
und Spree aus und reicht von der Elbe bis über die Oder. Im N. zieht sich
ein Landrücken hin, der herrliche Buchen- und Eichenwälder trägt und trefflich
angebaut ist. Im S. liegt der unfruchtbare Fläming. Der größte Teil der
Provinz ist Sandboden. Fruchtbare Stellen sind: das Oderbruch, die Ucker¬
mark, Teile des Spreewaldes. Das Land welches von der Havel eingeschlossen
wird, ist Moorland (Torfgewinnung). Bei Rüdersdorf befinden sich Kalkstein-
brüche, bei Sperenberg ein Steinsalzlager. JnKottbus, Forst, Spremberg
und Finsterwalde sind Tuchfabriken. Ü.: Berlin, Potsdam und Frankfurt a.O.
Berlin, zu beiden Seiten der Spree, fast 1900000 E., die größte Stadt Deutschlands,
Hst. des Deutschen Reiches. Sie hat eine sehr besuchte Univers. und ist die bedeutendste
Fabrik- und Handelsst. des Reiches. Etwa in der Mitte der Stadt erhebt sich das König¬
liche Schloß ani Lustgarten. In der Nähe desselben befinden sich die Museen und
das Zeughaus. — Die Stadt hat Hunderte von Straßen (die große Friedrichstrnße
fast 4 leni lang). Eine der schönsten ist die Straße „Unter den Linden". Sie ist
niit einer vierfachen Reihe von Linden und Kastanien bepflanzt. Zu beiden Seiten sind
prächtige Paläste und Kaufhallen erbaut. Dort steht auch das Haus, in welchem Kaiser
Wilhelm I. wohnte. Diese Straße führt nach W. durch das Brandenburger Thor
in den Tiergarten: dies ist ein schattenreicher Park mit zahlreichst Fuß-, Reit- und
Fahrwegen, mit schönen Wiesenpläpen, Teichen, Blumenbeeten und Gebüschgruppen.
Am südwestl. Ende umschließt er den Zoologischen Garten. Hier findet man in
stattlichen Häusern und Gehegen die verschiedensten Tiere fremder Erdteile beisammen.
Berlin ist auch reich an Denkmälern; die großartigsten sind das Denkmal Friedrichs
des Gr., des Großen Kurfürsten, Friedrich Wilhelms 1JJ. und das neu errichtete Sieges¬
denkmal. Der Verkehr ist ein äußerst lebhafter und wird durch die neuerbaute Stadt¬
bahn noch erhöht. Eisenbahnen gehen nach allen Richtungen von Berlin aus.
Charlottenburg (190), Mausoleum. Spandau, Festung. Potsdam (00),
2. Residenz der Könige von Preußen, umgeben von prinzlichen und königlichen Schlössern
und Gärten, z. B. Sanssouci und Babelsberg, Brandenburg, die älteste Stadt
der Mark. Rathenow. Frankfurt a. O. (fast 65), Handel. Küstrin, starke Festung.