Wald- und Heidep stanzen.
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An den älteren Stämmen der Korkeiche, in Südeuropa, bildet sich eine bis 1» cm
Licke, schwammige Rindenschicht, die alle 8—10 Jahre abgeschnitten wird und als Kork
in den Handel kommt.
Die gemeine Rotbuche, nächst der Eiche der schönste Waldbaum; Stamm schlank,
mit glatter, silbcrgrauer Rinde. Blätter eiförmig, kahl, am Rande gewimpert. Nüsse
(Bucheckern) einsamig, zu 2 bis 3 in einer harten Vecherhülle. Die Hain- oder Wei߬
buche, kleiner als die vorige; Blätter eilänglich, doppeltgesägt. Das harte Holz wird
von Drechslern, Tischlern und Böttchern verarbeitet.
8 11. Die gemeine Kiefer, Föhre, gehört zu den größten Bäumen
unserer Wälder. Der schlanke, 1 in dicke Stamm erreicht eine Höhe von 30
vis 40 in. Die Äste junger Kiefern stehen in Quirlen um den Stamm. Die
Nadeln sitzen zu 2 in einer Scheide. Die Kiefer erscheint immergrün, weil
die alten Nadeln, erst abfallen, wenn die jungen sich entwickelt haben. Sie
blüht im Mai und Juni und trägt Staubblatt- und Stempelblüten. Die
Siempelblüten bilden einen Zapfen, welcher aus einer Spindel besteht, die
mit vielen kleinen Deckschuppcn besetzt ist; unter jeder Schuppe sitzen zwei
Samenknöspchen. Nachdem die Staubblattblüten den Blumenstaub verstreut haben,
der oft in großer Menge als „Schweselregcn" freie Waldflächen bedeckt,
sterben sie ab, während die Stempelblütcn sich zu Fruchtzapfen (Kiefer¬
äpfeln) entwickeln.
Die Kiefer bildet in Mittel- und Nordeuropa große Wälder und begnügt
sich mit dem unfruchtbarsten Sandboden. Sie liefert Werk-, Bau- und Brenn¬
holz, Harz (gelbes Pech) und gemeinen Terpentin. Durch Destillieren
des gemeinen Terpentins erhalt man das Terpentinöl und als Rückstand
das Kolophonium oder Geigenharz. Aus dem kienigeu Holz wird
schwarzer Teer und schwarzes Pech gewonnen.
Die Edeltanne, Weißtanne, wächst pyramidal. Die Nadeln, flach, an der Spitze
ausgerandet und an der Unterseite mit zwei weißen Rinnen versehen, stehen in zwei
Reihen (kammförmig). Tannenzapfen walzenförmig, 10 am lang, aufrechlstehend. Die
Fichte, Rottanne, gleicht im Wuchs der Edeltanne; Nadeln rings um die Zweige, dreikantig,
am Ende zugespitzt; Zapfen walzenförmig, herabhängend. Der Lärclienbanm, mit kurzen,
weichen, büschelig stechenden Nadeln, die un Herbste abfallen, liefert oen venetianischen
Terpentin. Der Wacholder, Strauchgewächs in Heidegegendcn. Nadeln zu 3, spitz;
Staubblatt- und Stempelblütcn getrennt auf verschiedenen Pflanzen. Frucht eine Beere;
Holz zum Räuchern; Beeren als Arzneimittel und zu Wacholderbranntwein.
8 12. Die gemeine Besenheide, Heidekraut, überzieht die sandigen Flächen der
norddeutschen Tiefebene (Lüneburger Hcwe) und die freien Stellen unserer Nadelwälder.
Der V; m hohe, verzweigte Strauch ist mit dreikantigen Blättern besetzt. Die einseits¬
wendigen Blütenähren färben ganze Flächen rot, wenn die Heide im Herbste blüht. Sie
liefern den Bienen viel Honig. Die Zweige und Blätter, auch im Winter grün,
5eben dem Wilde und den Heideschnucken Nahrung. Die abfallenden Blätter machen
en sandigen Boden allmählich fruchtbar; Ruten zu Besen und als Brennmaterial.
Die gemeine Heidelbeere, Blaubeere, überzieht ganze Flächen des Waldbodens.
Die kugelförmigen, erbsengroßen, blau bereiften Beeren werden frisch und eingemacht gern
gegessen. (Farbmittel des Weines.) Die Prcißelbceren, rot, säuerlich, werden mit Zucker
eingekocht als Kompott genossen.
8 13. Der gemeine Tüpfelfarn, Engclsiiß, wächst an schattigen, feuchten Stellen
des Waldbodens. Er hat einen wagerechten, kantigen Wurzelstock, der im vorderen Teile
mit Schuppen, an seiner Unterseite mit Nebenwurzeln besetzt ist. Die Blätter (Wedel)
kommen eingerollt und dicht mit Spreublättchen bedeckt im Frühjahr zum Vorschein und
werden Va m hoch. Der Rand derselben ist säst bis aus die Mittelrippe cingeschnitten
(fiederteilig). Sie unterscheiden sich dadurch von den Blättern der übrigen Pflanzen,
daß sich an ihnen die Fortpflanzungsorgane befinden. Das sind kleine, braune Gebilde
(Sporcnbehäller), welche an der Unterseite der Wcdellappen, nicht weit von der Mittel-
rippe als rundliche Häuschen in zwei Reihen sitzen. Jeder Sporenbehälter enthält
eine Menge kleiner Stäubchen (Sporen). Zur Reisezeit öffnen sich die Sporenbehälter
und streuen die Sporen aus. Aus der Spore bildet sich nicht sogleich wieder eine neue