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Geschichte. 
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Damit forderte er zugleich nach der Sitte jener Zeit alle gelehrten Männer 
auf, mit ihm über diesen Gegenstand zu disputieret!, d. i. mit Worten zu streiten. 
Diese 95 Sätze fanden in der ganzen Christenheit Beachtung. Auch der 
Papst hörte davon und berief Luther nach Rom. Doch der Kurfürst von 
Sachsen ließ ihn nicht dorthin ziehen, weil er für sein Leben fürchtete. Er 
verlangte, man solle ihn in Deutschland verhören. Ein Gesandter des Papstes 
berief ihn darauf zu einer Besprechung nach Augsburg. Luther zog hin, berief 
sich aus die Heilige Schrift und ließ sich nicht zu einem Widerruf bewegen. Auf 
den Rat seiner Freunde entwich er darauf bei Nacht durch eitt Pförtchen der 
Stadtmauer und kehrte nach Wittenberg zurück. Da die Zahl seiner Anhänger 
schnell wuchs, wollte der Papst den Streit aus der Welt schaffen und sandte 
seinen Kammerherrn v. Miltitz nach Deutschland, um mit Luther zu verhandeln. 
Bei dieser Besprechung in Altenburg versprach Luther zu schweigen, wenn seine 
Gegner auch schwiegen. 
6. Luther sagt sich vom Papste los. Luthers Gegner aber schwiegen nicht. 
Dr. Eck aus Ingolstadt hatte einen Streit mit Luthers Freunde Karlstadt und lud 
denselben zu einer Disputation nach Leipzig ein. Dort griff er auch Luther an. 
Dieser zog daraus selbst nach Leipzig und disputierte dort drei Wochen lang mit 
Dr. Eck. Der Streit blieb unentschieden. Luther wies darauf in zwei Schriften 
nach, was nach der Heiligen Schrift an der Lehre und den Gebräuchen der Kirche 
richtig und unrichtig sei, und suchte in einem versöhnlichen Schreiben an den 
Papst den Streit auszugleichen. Doch es war bereits zu spät. Dr. Eck hatte 
es dahin gebracht, daß der Papst Luther in den Bann tat. Aber der wackre 
Gottesstreiter verzagte nicht. Mit einer großen Schar von Studenten zog er 
vor das Elstertor von Wittenberg und verbrannte die päpstliche Bannbulle. 
Damit hatte er sich öffentlich vom Papste losgesagt. 
7. Der Reichstag zu Worms. Luthers Landesherr, Kurfürst Friedrich der 
Weise von Sachsen, vertrat in jener Zeit den Kaiser in Nieder-Deutschland. 
Dies war ein Glück für Luther; denn der fromme Fürst neigte sich mehr und mehr 
seiner Lehre zu. Im Jahre 1521 berief jedoch der Kaiser Karl V. einen Reichstag 
nach Worms und kam selbst dorthin, um viele Reichsangelegenheiten zu ordnen 
und die Kircheustreitigkeiten zu schlichten. Auch Luther wurde vorgeladen und 
erhielt freies Geleit zugesichert. Ein Reichsherold holte ihn von Wittenberg 
ab. Man warnte Luther vor der Reise und erinnerte ihn an das Schicksal des 
Johann Hus. Doch er erwiderte: „Und wenn sie gleich ein Feuer machten, 
das zwischen Wittenberg und Worms bis gen Himmel reichte, so will ich im 
Namen des Herrn erscheinen." Überall, wohin er auf seiner Reise kam, strömte 
viel Volk zusammen; denn jeder wollte den Mann sehen, der es wagte, dem 
Papste entgegenzutreten. Oft predigte er unter freiem Himmel; denn die Menge 
seiner Zuhörer war so groß, daß sie kein Gotteshaus zu fassen vermochte. Als 
er in Worms einzog, befand sich die ganze Stadt in Aufregung, als ob es galt, 
den Einzug eines mächtigen Königs zu sehen. Bescheiden trat er vor die glän¬ 
zende Fürstenversammlung. Schüchtern und befangen gab er am ersten Tage 
seine Antworten. Als man aber am zweiten Tage in strengem Tone eine kurz
	        
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