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reicher Segen. Der Wald auf des Berges Gipfel wurde aus— 
geroͤdet, und bald erhob sich daselbst eine herrliche Kirche und 
ein Kloster, die von den Herrschern des Landes und von den 
Rittern reichlich mit Gaben und Gütern beschenkt wurden. 
Disibod wohnte zeitlebens in der Hütte, und nach seinem Tode 
wurden seine Gebeine in der Kirche feierlich igeert Das 
Kloster hat allerlei Zeiten und Geschicke gehabt, und jetzt zeigen 
nur noch Trümmer, wie ausgedehnt es einst gewesen. 
2283. Der Hunsrück. 
Das Gebirge zwischen Rhein, Mosel, Saar und Nahe 
hilt Hunsrück Hunsrück bedeutet „hoher Rücken“. Diesen 
amen verdient es auch; denn in einem Gipfel, dem Erbeskopf, 
erhebt das Gebirge bis zu 800 Meter, so daß man wohl 
20 gewöhnliche Kirchlürme auf einander setzen müßte, wollte 
man seine Spitze erreichen. Man hat den südöstlichen Teil 
Soonwald, den mittleren Teil Jdarwald und den westlichen Teil 
Hochwald genannt. Jeden der drei Teile nennt man Wald und 
das mit Recht; denn große Strecken Landes im Hunsrück sind 
mit schönen Wäldern bedeckt, in welchen noch Hirsche, Rehe und 
wilde Schweine sich finden. Zuweilen läßt sich wohl auch noch 
ein verirrter Wolf da sehen. Andere Strecken sind mit schönen 
Wiesen ausgefüllt, auf denen sich kleines, aber kräftiges Vieh 
findet. Nach den Flüssen hin erstrecken sich schöne, en 
Abhänge, auf welchen Korn, Flachs und Hanf gezogen wird. 
Der Flachs, welcher auf dem Hunsrück wächst, ist besonders 
schön und wird teuer bezahlt. In der Regel bestellen hier, 
wie bei den alten Deutschen, die Frauen und den 
Acker und meist mit Ochsen. An den Abhängen des Gebirges 
ur Mosel hin wächst viel Wein. Große Strecken aber sind 
Min und unfruchtbar, besonders die hochgelegenen. 
Auf dem Hunsrück wohnen schöne, kräflige Menschen. Ein 
großer Teil der Bewohner, welche im Südwesten wohnen, 
ärbeitet in den Bergwerken bei Saarbrücken, wo man nicht nur 
Kohlen, sondern auch Eisen, Braunstein und Quecksilber findet. 
Ein anderer Teil der Bewohner, besonders im Nahethal, ver— 
fertigt aus Achat, einem schönen Steine, allerhand schöne Dinge. 
Wenn nun auch der rn nicht gerade ein reicher Teil 
unserer Provinz ist, so ist er doch in vielen Punkten schön; 
darum haben die Hunsrücker ihre Heimat lieb und kehren gerne 
dahin aus der Fremde zurück.
	        
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