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Naturbeschreibung.
III
3. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen
sie sich dicht an den Stengel, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter
Witterung stehen sie vom Stengel ab.
4. Die Sporenkapsel. An vielen Stämmchen des Mooses erscheint im
Sommer eine zierliche, vierkantige Sporenkapsel, die durch eine am Rande
gefranste, häutige Mlitze vor Verdunstung geschützt ist, die aber ttach einiger Zeit
abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab.
Der Inhalt der Kapsel ist durch ein feines Häutchen noch verschlossen. In ihr
liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Sind sie reif, so biegt sich der
Kapselstiel, so daß die Kapsel wagerecht liegt. Zugleich entstehen an dem Rande
der Kapsel 64 kleine Löcher; durch diese gelangen bei leichtem Lufthauche, der
die elasttschen, langen Stengel bewegt, die
feinen Sporen ins Freie.
Verwandte. Die Laubmoose: das Torf¬
moos, das Astmoos, das Sternmoos, das
Weißmoos, das Kissenmoos u. a. — Das
vielgestaltige Lebermoos.
Welche Bedeutung haben die Moose?
An Felswänden, Mauern und Dächerm finden
sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie ent¬
halten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger
Bestandteile. Staubteile aus der Luft haben sich
hier niedergesetzt und wurden von den vielen
Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tau
auf den Grund des Moospolsters niedergespült.
Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesen¬
den Blatt- und Stengelteile des Mooses. So
wirken die Moose „bodenbildend" und bereiten
andern Gewächsen den Kein:- und Nährboden.
— Die Torfmoose stehen in dichten Rasen ans
feuchten Waldstellen und Wiesen; sie sterben von
unten her ab, während die oberen Stengelteile
weiterwachsen. Wegen der verminderten Luft¬
zufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen
Pflanzenteile ein: sie vertorfen und werden Ur¬
sache der Moorbildung. Der Torf findet mannig¬
fache Verwendung als Brennmaterial, zur Ein¬
streu, zur Gasbereitung.
Die Moospolster ertragen lange Zeit Dürre und Trockenheit. Ihre Wasserabgabe durch
Verdunstung mindern sie dann ganz und gar herab. (Wie?) Wegen ihres dichten Standes
halten sie aber auch das Wasser im Boden zurück. Bei niedergehendem Wasser saugen sie
sich voll Feuchtigkeit. Ganz ausgetrocknete Rasen werden dann wieder saftig grün und haben,
mit Wasser gespeist, das 12—15 fache ihres früheren Gewichts. (Wodurch wird die große
Feuchtigkeitsaufnahme möglich?) Viele Moose (das Sternmoos und Astmoos) vermögen
sogar das Wasser in sich einzusaugen. Moose wirken also durch ihre Wasseraufnahme wie
Schwämme. Sie geben das aufgenommene Wasser aber nur langsam wieder ab. So regeln
sie die Wasser aufnah me und -abgäbe. Dadurch schützen sie bei starken Regengüssen das
Gelände gegen die Zerstörung und Wegspülung der lockern Erdschichten (Humusschicht im
A Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel,
k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m.
C Pflanze mit Blüte bl. D Kapsel (ver¬
größert).