Hl Pflanzenkunde. 71 
Walde, Ackerkrume usw.); sie verhindern auch die Überschwemmungen der Täler; sie beugen 
dem gänzlichen Wassermangel bei Zeiten lang andauernder Dürre — durch unausgesetzte 
Speisung der Quellen — vor. 
Auf Wiesen, wo sie sich bei starker Feuchtigkeit und versauertem Boden ansiedeln, sieht 
der Landwirt sie nicht gern; denn auf sauerm Boden gedeihen die Futtergräser (die süßen 
Gräser) nicht. Wie wird da der verständige Landwirt dem Moose wehren? 
4. Der Champignon (Buntbild und Bild 49). 
1. Wie sieht der Champignon aus? Der Champignon besitzt einen weißen 
Stiel mit einem häutigen, manschettenartigen Ringe und einem gewölbten 
Hute von weißer bis gelblicher, glatter, seidenglänzender Oberfläche. Auf 
seiner Unterseite steht eine große Zahl von Blättern, die strahlig vom Stiel 
bis zum Hutrande hin verlaufen. In der frühsten Jugend des Pilzes sind sie 
grauweiß, späterhin blaßrosa, zuletzt schoko¬ 
ladenfarbig dunkel. Grüne Blätter und Blüten 
sucht man an ihm vergeblich. 
2. Wie vermehrt sich der Champignon? 
Wenn der Hut eines Champignons mit seiner 
Unterseite auf eine Schiefertafel gelegt wird, 
so erscheint nach etwa 24 Stunden aus der 
Tafel, soweit der Hut reicht, eine kreis¬ 
förmige Fläche mit rötlichbraunem Pulver 
bedeckt. Es sind unzählige winzige Körnchen, 
die von den Pilzblättern herabfielen. Diese 
Körnchen heißen Sporen; sie sind keim¬ 
fähig. Die Spore wächst in geeignetem Boden 
zu einem vielverzweigten Pilzgeflechte aus, 
das aus lauter Pilzfäden besteht. Aus diesem 
Pilzlager sprießt dann der Stiel mit dem Hute 
hervor. Die Zahl der Sporen ist ungeheuer 
groß. Sie sind leicht und werden vom Winde 
verbreitet. Da der Hut durch den Stiel über den 49. Der Champignon, -y>- Gewebe 
Boden emporgehoben wird, kann die bewegte mit Anfängen von Fruchtkörpern. 
Luft sie fortführen. Der junge Champignotl 
kommt als nußgroßes, weißes Knöllchen aus dem Erdboden hervor. Eine 
weiße Haut spannt sich zwischen Hutrand und Stiel aus und deckt die Blättchen 
von unten her. Wenn der Hut größer wird, reißt sie vom Hutrand ab und 
bleibt als Ring am Stiel hängen. 
3. Wo wächst er? Auf Grasplätzen, auf Viehweiden und gedüngten Feldern, 
auch in Wäldern. Er ist einer unsrer besten Speisepilze. Deshalb wird er 
auch gezüchtet. Man zieht ihn an feuchtwarmen Orten (z. B. in Kellern), in 
reich mit Pferdemist gedüngtem Boden aus „Pilzbrut", das sind Stückchen Erde, 
die von den Pilzfäden des Champignons durchzogen sind. 
4. Woran man ihn leicht erkennt? An den rosafarbenen Blättern und dem 
Anisdufte.
	        
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