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Naturbeschreibung. 
III 
bis zu den Nahrung führenden Zellen durchbrechen, die Fäulnisbewohner, 
wie die Pilze, entnehmen ihre Nahrung verfaulenden Stoffen. 
3. Wie erfolgt das Diüenwachstum der Holzpflanzen? Durch die Zell¬ 
teilung, die alljährlich in den Gefäßbündeln innerhalb der Kambiumschicht er¬ 
folgt, rückt der Kambiummantel alljährlich weiter nach außen: der Stamm 
wächst also in die Dicke. Dieses Wachstum geht vom Frühjahr bis in den Herbst 
vor sich. Aber das im Frühjahr sich bildende Holz hat weite Gefäße mit dünnen 
Wänden, ist also locker und zart, das Herbstholz ist dagegen dicht und fest. Das 
läßt sich auf dem Stammquerschnitt schon mit bloßem Auge erkennen: es zeigen 
sich, scharf abgegrenzt, die einzelnen Jahresringe. Was läßt sich aus ihrer 
Zahl schließen? 
4. Welchen Einfluß hat das Diüerwerden des Stammes auf die Rinde? 
Beim Dickerwerden des Stammes wird die Oberhaut gesprengt, also des Stammes 
Schutzdecke zerrissen. An ihrer Stelle bildet der Baum eine andre aus, die aus 
Kork besteht. Der Korkmantel bleibt gewöhnlich dünn, dann ist die Oberfläche 
der Rinde glatt. Bei einigen Bäumen (Rüster, Korkeiche) wird er sehr stark. 
Die vom Korkmantel nach außen liegenden Rindenteile sterben ab und lösen 
sich dann als Borke in Blättern, Schuppen, Quer- oder Längsstreifen vom 
Stamme ab. 
5. Wie heilt der Stamm Verwundungen? Bei oberflächlichen Wunden 
bildet er Kork, sogenannten Wundkork, aus. Er umschließt die Wuude. Bei 
tieferen Wunden bilden sich Wülste über die wunden Stellen — Kallusbil¬ 
dung. Meist geht die Ausheilung vom Kambium her vor sich. 
6. Welche Bedeutung hat die Wundheilung für die Veredlung der Obst¬ 
bäume (durch Pfropfen und Kopulieren)? Es wird das Edelreis mit seiner 
Schnittfläche so auf die Schnittfläche des Wildlings gelegt, daß Rinde auf Rinde, 
Kambium auf Kambium, Holz auf Holz zu liegen kommt. Die angrenzendeu 
Kambiumlagen vereinigen sich, und Wildling und Edelreis verwachsen mit- 
einander.
	        
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