Erstes Buch. Erster Abschnitt. 
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September 1073 die sächsischen Fürsten mit einem starken Gesolge von 
Gewaffneten nach Gerstungen, wo die Herren des südlichen Deutschlands 
nach Anhörung der durch Heinrich IV. verübten Verbrechen ein neues 
Reichsoberhaupt zu ernennen beschlossen. Schon hatten sich die Fürsten 
zu diesem Behufs in Main; versammelt und sich zur Königswahl des 
Herzogs Rudolph von Schwaben bereit erklärt, als der Kaiser durch das 
Gelübde der Besserung diesen entscheidenden Schritt seiner Unterthanen 
verhinderte. Sobald dieses geschehen, begab er sich 1074 nach Hersfeld, 
in dessen Rahe sich 40,000 Sachsen unter Herzog Magnus und Otto 
von Nordheim gelagert hatten. Hier geschah die Einigung dahin, daß der 
Kaiser die Schleifung seiner in Sachsen und Thüringen aufgeführten Bur¬ 
gen und die Rückgabe des entrissenen Baiern an Otto von Nordheim ver¬ 
hieß. Als er dennoch säumte, die Harzburg zu brechen, zog eine Schaar 
der Sachsen gegen das Schloß, warf Feuer in die prächtigen Gebäude, be¬ 
raubte den Altar und spottete in blinder Wuth der Leichen eines Bruders 
und Sohnes des Kaisers. 
Dieser Frevel empörte ganz Deutschland; vergeblich suchten Sachsen 
und Thüringen den Kaiser durch das Anerbieten, die Schuldigen zu stra¬ 
fen, zur Milde zu bestimmen. Sie konnten nur in einer muthigen Ge¬ 
genwehr Schutz vor der Rache Heinrichs suchen. Um diesen versammelten 
sich in Breitungen die Reichsfürsten mit ihren Vasallen, wahrend bei Klo¬ 
ster Hohenburg an der Unstrut die Sachsen sich gelagert hatten. Hier ge¬ 
schah die Schlacht am 9. Iunius 107.5. Viele der vornehmsten Fürsten 
des Reichsheeres sanken. Kaum daß Herzog Rudolph von Schwaben dem 
Tode entging, als Markgraf Udo von Stade sich auf ihn stürzte. Als 
Ritter und Feldherr focht Otto von Nordheim an der Spitze seiner Ge- 
tteuen, und schon hatte er die unter Herzog Welf kampfenden Baiern ge¬ 
worfen, als neue Schaaren der Feinde ihn zum Rückzuge zwangen. Bis 
zum sinkenden Tage wurden die geschlagenen Sachsen verfolgt, welche in 
Gebhard von Querfurt, dem Vater des nachmaligen Kaisers Lothar, einen 
ihrer edelsten Führer verloren. Nach diesem Siege drang der Kaiser bis 
Goslar vor und ließ seine geliebte Harzburg wieder aufbauen; weil er die 
unbedingte Unterwerfung seiner Gegner wollte, verwarf er den von Otto 
von Nordheim und Bischof Burkard von Halberstadt im Namen aller 
Sachsen ihm angebotenen Frieden und verwies auf die Entscheidung eines 
zu Gerstungen zu ballenden Fürstentages. Hier gelobte Heinrich IV., die 
Rechte der Sachsen aufrecht zu erhalten, falls sie zur Unterwerfung bereit 
seien. Solchen Bescheid überbrachte Herzog Gozilo von Lothringen den 
Sachsen, deren Fürsten, geführt von Herzog Magnus und Otto von
	        
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