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Alte Geschichte. 
Pallas Athene (Minerva), die Göttin der Weisheit, Artemis (Diana), die 
Göttin der Jagd, und Aphrodite (Venus), dieGöttin der Schönheit und Liebe. 
Andre Götter, wie Demeter (Ceres), die Göttin der Feldfrüchte, und Dio¬ 
nysos (Bacchus), der Gott des Weines, wohnten nicht auf dem Olymp. Den 
höheren Göttern waren niedere als Diener zugesellt. Sie wohnten in den 
Meeren, Flüssen und Wäldern. Alle Götter galten als unsterblich. Sie besaßen 
alle guten und bösen Eigenschaften der Menschen in erhöhtem Maße. Sie sahen 
die Zukunft voraus, nahmen verschiedene Gestalt an und griffen nach Willkür 
in die Schicksale der Menschen ein. Dem Willen des Zeus mußten sie sich alle 
fügen; aber gegen die allgewaltige Macht des Schicksals konnte auch Zeus nichts 
ausrichten. In Tempeln und an geweihten Stätten brachte man den Göttern 
Opfer dar. Durch Orakel suchte man ihre Meinung zu erforschen. In beson¬ 
derem Ansehen stand das Orakel des Apollon zu Delphi, wo eine Priesterin 
durch Dämpfe, die einer Felsenspalte entströmten, in Verzückung geriet, so daß 
sie weissagte. 
c) Nationalspiele. Die Griechen zerfielen in mehrere Stämme, von denen 
dieÄolier, Ionier, Dorier und Achäer besonders hervortraten. Sie bildeten 
auch zahlreiche kleinere Staaten; aber alle hatten dieselbe Sprache, Sitte und 
Religion, alle fühlten sich einig als das Volk der Hellenen im Gegensatz zu den 
andern Völkern (Barbaren). Zu ihrer Einigung trugen auch viel die National¬ 
spiele bei. Die bedeutendsten waren die olympischen, die alle vier Jahre im 
heiligen Haine bei Olympia in Elis zu Ehren des Zeus gefeiert wurden. 
Hierbei maßen Männer und Jlinglinge ihre Kraft, Gewandtheit und Ausdauer 
im Wettlauf (Bild 2), Sprung, Speer- und Scheibenwurf, im Ringen, Faust¬ 
kampf und Pferde- und Wagenrennen. Später fanden auch Wettkämpfe in 
Musik und Dichtkunst statt. Die Sieger wurden bekränzt und hoch geehrt. 
(Gedicht: „Die Kraniche des Jbykus.Z 
B. Heldensagen. 
1. Herkules (Herakles). Aus der vorgeschichtlichen Zeit erzählt die Sage 
von großen Helden. Sie stammten meistens von Göttern ab und vollbrachten 
als Halbgötter wunderbare Taten. Der berühmteste aller Helden war Herkules/ 
der Sohn des Zeus und der Königin Alk mene von Theben. 
Hera, die Gemahlin des Zeus, wollte den Knaben töten und sandte zu diesem 
Zwecke zwei große giftige Schlangen in seine Wiege. Herkules aber packte jede mit 
einer Hand am Halse und erwürgte sie. Er wuchs zu einem kräftigen Jünglinge heran 
und wurde in allen Körperübungen sorgfältig unterwiesen. Im Alter von 18 Jahren 
war er 4 Ellen hoch und besaß eine gewaltige Kraft. Einst zog er in die Einsamkeit 
und überlegte, welchen Lebensweg er einschlagen sollte. Da nahten ihm zwei schöne 
Frauen. Die eure suchte ihn auf den Weg der Lasters zu locken und versprach ihm alle 
Freuden und Genüsse des Lebens ohne Mühe. Tie andre zeigte ihm den Weg der 
Tugend, der durch Fleiß und Arbeit zu Glück und Ruhm führe. Als die Gestalten ver¬ 
schwunden waren, wählte Herkules den Weg der Tugend. Aus Befehl des delphischen 
Orakels trat er aus 12 Jahre in den Dienst eines Königs und vollbrachte dort zwölf 
wunderbare Taten. Er erwürgte den gefürchteten nemäischen Löwen: er tötete 
die Hydra, ein Ungeheuer mit neun Köpfen; er fing die schnellfüßige Hirschkuh der
	        
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