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Alte Geschichte. 
sondern auch Vorschläge machen und ihre Meinung frei äußern. Vom 6. Lebens¬ 
jahre an besuchten die Knaben die Schule. Dort schrieben sie mit einem harten 
Stift auf Holztäfelchen, die mit Wachs bestrichen waren, lernten Gedichte und 
Gesänge. Die größeren Knaben übten in den Gymnasien ihren Körper durch 
Laufen, Ringen, Werfen und Springen. Sie wurden auch in der Redekunst 
ausgebildet mrd für alles Gute mid Schöne empfänglich gemacht. Im Alter 
von 20 Jahren erhielten sie als wehrhafte Männer Schild und Speer und durften 
fortan an den Volksversammlungen teilnehmen. Auf diese Weise erlangten 
die Athener eine sehr hohe Bildung. 
' 3. Die Pcrferkriege. a) Ursache. In Kleinasien hatten die Ionier grie¬ 
chische Kolonien gegründet und blühende Städte erbaut, die von den Persern 
unterjocht wurden. Um 500 v. Chr. suchten sich die jonischen Städte von der 
Herrschaft der Perser frei zu machen und baten die Griechen um Hilfe. Athen 
und eine andre Stadt sandten ihnen 25 Schiffe mit Hilfstruppen. Die Perser 
blieben jedoch Sieger, und ihr König Dar ins beschloß, die Griechen für die 
Unterstützung der Ionier hart zu strafen. Er bestellte einen Sklaven, der ihm 
bei jeder Mahlzeit zurufen mußte: „Herr, gedenke der Athener!" 
b) Ter Krieg gegen Darius. Im Jahre 490 landeten die Perser an der 
Küste von Attika mit großer Macht. Die Athener warteten vergebens aut die 
Hilfe der Spartaner und konnten darum dem mächtigen Feinde nur 10 000 
Mann entgegenstellen. Mit diesen verlegte Miltiades bei Marathon den 
Persern den einzigen Weg, der über das Gebirge nach Athen führte. Darauf 
zogen sich die Perser nach ihren Schiffen zurück, um an andrer Stelle zu landen. 
Als sie bereits einen Teil ihrer Truppen eingeschifft hatten, fiel Miltiades über 
sie her und brachte ihnen eine große Niederlage bei. Die Perser flohen auf ihre 
Schiffe; die Athener aber kehrten in Eilmärschen heim. Als die Perser am fol¬ 
genden Tage in den Hafen von Athen einliefen, standen ihnen die Sieger 
von Marathon kampfbereit gegenüber. Da wagten die Perser keinen Angriff 
und zogen ab. 
o) Der Krieg gegen Xerxes. Nach den: Tode des Miltiades kam in Athen 
Themistokles zum höchsten Ansehen. Es gelang ihm, einen großen Teil der 
griechischen Staaten zu einem Bunde gegen die Perser zu vereinigen. Die 
Führung wurde den Spartanern eingeräumt. Als Darius gestorben war, 
brach sein Sohn und Nachfolger Xerxes mit einer großen Flotte und fast einer 
Million Krieger zum Kampfe gegen die Griechen auf. Im Jahre 480 liberschritt 
er den Hellespont. Sein Heer rückte von Norden her gegen Thessalien vor, 
während die Schiffe in der Nähe der Küste folgten. Da besetzte der Spartaner¬ 
könig Leoni das mit 300 Spartiaten und 700 Mann Bundestruppen ben Paß 
Thermopylä zwischen Meer und Gebirge, den einzigen Weg, auf dem der 
Feind von Norden her in Hellas eindringen konnte, Kerxes ließ Leonidas auf¬ 
fordern, ihm die Waffen zu übergeben. „Komm und hole sie!" lautete die Ant¬ 
wort. Auf die Drohung, die Perserpfeile würden so dicht fliegen, daß sie die 
Sonne verdunkelten, rief ein Spartaner: „Desto besser, so werden wir im Schatten 
fechten!" Nachdem das tapfere Häuflein zwei Tage widerstanden hatte, führte ein
	        
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