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Naturlehre. 
IV 
der Oberfläche der Flüssigkeit zahlreiche Blasen. Der Rückstand besteht aus 
Alkohol, Wasser und den von den Kartoffeln und Gerstenkörnern übrig¬ 
gebliebenen Faserstoffen. Die Masse wird stark erhitzt. Da Alkohol bei 78° 0 
in Dampfform übergeht, trennt er sich von den: Wasser, das erst bei 100° 6 
siedet. In eineilt abgekühlten Behälter verdichtelt sich die Dämpfe wieder 
zu flüssigem Alkohol oder Weingeist. Der Rückstand heißt Schlempe und dient 
als Viehfutter. 
3. Verwendung. Indem man dem Alkohol Wasser, Zucker und Pflanzen- 
säfte zusetzt, erhält man die verschiedenen Liköre. Fortgesetzter unmäßiger Ge- 
lmß von Alkohol schädigt die Werkzeuge der Verdauung und des Blutkreislaufs, 
zerrüttet die Nervelt, nimmt Kraft und Lust zur Arbeit und führt zuletzt ins 
Gefängnis oder in das Irrenhaus. — Der zur Heizung und Beleuchtung die- 
liende Brennspiritus ist steuerfrei uild darum billig. Er wird aber durch 
schlecht schmeckeltde Zusätze ungenießbar gemacht (denaturiert). — Reiner 
Spiritus löst Harze auf. Deshalb benutzt inan ihlt zur Herstellulig voit Fir- 
lüssen, Heilmitteln und wohlriechenden Flüssigkeiten. 
III. Die Bierbrauerei. 
Bier wird aus Getreide, den Fruchtständeit des Hopfens, einem Gärungs¬ 
mittel tlltd Wasser hergestellt. Der Gerste gibt mall bei der Bereitung des Bieres 
den Vorzug. Auf der Malztenne bringt man sie zum Keiinen. Dabei bildet 
sich aris dem zwischen Samenkorn ulld Samenschale liegendeil Kleber ein Gä- 
rungserreger, die Diastase. Sie verwandelt das im Gerstenkorn enthaltene 
Stärkemehl in Zucker. In der Malzdarre röstet man die Gerste. Dadurch 
wird die Keimung unterbrochen. Aus zerkleinerten: Malz nnb Wasser stellt man 
die Maische her. Im Maischbottich löst das Wasser den vorhandenen Zucker- 
auf. Die farbige Flüssigkeit trennt sich von den festen Rückständen, welche als 
Treber ein gutes Viehfutter geben. Das Zuckerwasser, die Würze, wird mit 
Hop feil vermischt und gekocht. Hopfenbitter klärt das Bier und gibt ihnl 
Wohlgeschmack nnb Haltbarkeit. Sobald es abgekühlt worden ist, setzt man ihm 
Hefe zu. Die Gärung zerlegt den Zucker in Alkohol und Kohlensäure. 
Verläuft sie bei hohem Wärmegrad (15°), so entwickelt sich die Kohlensäure 
reichlich und schnell. Von ihr wird die Hefe an die Oberfläche getrieben. Daher 
besitzen „obergärige" Biere (Braun- und Weißbier) viel Kohlensäure. Bei 
niedriger Temperatur geht die Gärung langsamer vor sich. Dabei schlägt sich 
die Hefe auf den Boden des Bottichs nieder. „Untergärige" Biere müssen 
längere Zeit lagern, damit sich bei der Nachgärung Kohlensäure entwickle 
(Lagerbier). Sie entweicht in Blasen, die das Aufschäumen des Biers bettn 
Füllen der Gläser bewirken. 
IV. Die Weinbereitung. 
Die Trauben werden bei der Weinlese in die Kelter gebracht, wo sie in 
Bütten mit durchlöcherten Böden ausgepreßt werden. Der gewonnene süße 
Stoss heißt Most. In ihm befinden sich Hefepilze, die durch Insekten vom
	        
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