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so ist die Schnauze weniger lang. Auch ist das Hausschwein, da es der rauhen
Witterung nicht so sehr ausgesetzt ist, nicht so dicht mit Borsten bekleidet, wie
sein wilder Vetter. Ebenso hat sich die Farbe vielfach verändert.
129, Der fuchs,
1. Körperbau, zum Rauben eingerichtet. Der Fuchs ist ein ganz durch¬
triebener Räuber. Zu seinem Räuberhandwerke ist er vorzüglich ausgerüstet. —
Sein Kleid ist rötlich. (Schutzfarbe im hohen Tannenwalde.) Der Leib ist schlank
und geschmeidig, nur seines dichten Haarpelzes wegen erscheint er dick. Die Beine sind
zwar dünn, aber kräftig. Er kann daher sehr gut laufen, springen und kriechen
(schleichen). Leise schleicht er an den Hasen heran. Läuft dieser fort, so saust der
Fuchsfamilie.
Fuchs hinterdrein und packt ihn oft genug noch am Schenkel. Sieht er einen Kramts-
vogel in der Schlinge, so springt er hoch und reißt ihn herunter. Das Gebiß gleicht
dem des Hundes. (S. 83.) Auch riecht und hört er so gut wie dieser. Im Sehen
übertrifft er ihn. Das Auge liegt schief. Die Pupille ist oval und steht senkrecht.
Sie deutet ebenso wie die Schnurrhaare auf nächtliche Lebensweise. (S. 83.)
2. Schlauheit. Was den Fuchs aber besonders zum Diebe befähigt, das ist
seine Schlauheit. Zwar wird sie in der Fabel sehr übertrieben, doch bleibt sie be¬
wundernswert. Er beschleicht leise das Rehkälbchen, ohne daß die Alte es merkt,
legt sich auf die Lauer und überlistet die Vögel. Besonders erstaunlich ist seine
Vorsicht. Den Jäger meidet er. Nur wenn Hunger ihn quält, wird er frech.
Dann kommt er am hellen Tage auf den Hof und holt dem Bauer ein Huhn vor