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Naturbeschreibung. 
III 
aber der Pflanze an Blattfläche nicht fehle, sind die beiden Nebenblätter 
sehr groß geworden. Anfangs haben diese die jungen Blätter, Zweige und 
Blüten zu schützen, später aber breiten sie sich aus, vertreten die Stelle von 
Laubblättern und bieten ihre ganze Fläche dem Sonnenlichte dar. 
3. Wie die Blüte der Erbse gestaltet ist. Die Blüte hat Ähnlichkeit 
mit einem Schmetterlinge; Schmetterlingsblüten nennt man so gestaltete 
Blumen. Ihr Kelch ist becherförmig; er umschließt fünf weiße Kronen¬ 
blätter von verschiedener Form. Das oberste Blatt nennt man Fahne, 
die beiden seitlichen Flügel und die beiden unteren, die miteinander ver¬ 
wachsen sind, Schiffchen. Dies umgibt schützend vor Regen, Tau und 
unberufenen Güsten den Stempel und zehn Staubblätter. Neun Staub¬ 
blätter bilden eine Röhre, 
in welcher derFruchtknoten 
mit dem langen, gebogenen 
Griffel liegt. Am Griffel¬ 
ende unter der Narbe stehen 
Haare. Am Grunde der 
Röhre wird der H o n i g ab¬ 
gesondert, der dort wohl¬ 
geborgen ist. 
4. Wie die Erbsen- 
blüte befruchtet wird. An¬ 
gelockt durch die weißen 
Blumenblätter, besonders 
durch die große Fahne, 
kommen Insekten und setzen 
sich ans die Flügel; dabei 
wird mit diesen Blättchen 
auch das Schiffchen ein 
wenig herabgedrückt, und 
sofort tritt aus der Schiff¬ 
chenspitze der Griffel hervor. Bringt das Insekt Blütenstaub mit, so bleiben 
sicher einige Körnchen an der Narbe haften, und die Bestäubung ist erfolgt. 
Zugleich bürsten die Gristelhaare den Blütenstaub hervor und beladen sich damit. 
Streckt das Tier den Rüssel in die Röhre, zum Honig, so streift es mit seiner 
Bauchseite den Blütenstanb von den Griffelhaaren ab und trägt ihn zu einer 
andern Blume. Da nur nenn Staubfäden verwachsen sind, ist die Röhre oben 
gespalten; dadurch wird es dem Insekt möglich, zum Honig zu gelangen. 
5. Die Hülsenfrucht. Der Fruchtknoten besteht aus einem Blatte, das 
mit den Rändern zusammengewachsen ist. An den Rändern sitzen die kng- 
ligen Samen, die Erbsen. Zur Reifezeit werden die Hülsen trocken und 
entlassen die Samen. 
6. Wie die Maden in die Hülsen kommen. Ein kleiner, schwarzer Käfer 
durchsticht mit seinem Legestachel die junge Hülse und legt ein Ei hinein. 
Das Loch verwächst, und aus dem Ei wird die Larve. 
C 
10. Die Erbse. 
A Oberer Teil der Pflanze 2/3. 
B Staubblätter und Stempel, 
r Röhre der verwachsenen Staub¬ 
blätter, f freies Staubblatt, 
g Griffel. C Schmetterlingsblüte 2/I. 
a Kelch, b Fahne, c Flügel, 
d Schiffchen.
	        
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