Die Umgebung des Wohnortes.
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nebeneinander. Zwei Häuserreihen samt dem freien Raume zwischen den¬
selben nennt man Straße. Sehr enge Straßen heißen Gassen. Ein
großer, von Häusern umgebener Raum heißt Platz.
Aufgaben. 1. Wie heißt dein Wohnort? 2. Nenne die bekanntesten Straßen
und platze desselben! 3. bestimme die Richtung der Straßen nach den Himmelsgegenden!
4. Welche Denkmäler stehen darin? 5. Wieviel Einwohner zählt er? 6. Womit beschäf¬
tigen sich die Newohner desselben? 7. Welche Gotteshäuser befinden sich in dem Wohn¬
orte und wo stehen sie? 8. Welche Schulanstalten sind darin? 9. Nenne Beamte des
Wohnortes! 10. Wo wohnt der Bürgermeister (Schulde), wo der Pfarrer? 11. Was
weiht du von der Geschichte deines Wohnortes? 12. An welche Gebäude deines Wohn¬
ortes knüpfen sich geschichtliche Tatsachen?
*§ 3. pic Wmgeöung des Wohnortes, a. Höhen und Tiefen.
Wenn der Erdboden auf einer weiten Strecke keine merklichen Erhöhungen
und Vertiefungen hat, sondern überall fast gleich hoch ist, so bildet er eine
Ebene*). Liegt dieselbe tief, so nennt man sie Tiefebene (B 22), liegt sie
hoch, dann heißt sie Hochebene (H 23a). Die merklichen Erhöhungen der
festen Erdoberfläche führen die Namen Anhöhe, Hügel (H 13), Berg
(H 14). Bei einem Berge unterscheidet man den Fuß, d. i. der untere
Teil (B 15c), den Gipfel, d. i. der obere Teil (H 15a), und den Abhang
(Abdachung, Böschung), d. i. die Fläche zwischen Fuß und Gipfel (B 15b).
Der Gipfel wird je nach seiner Form Kuppe (Koppe, Kopf — H 13),
Kegel (B 10. H 15), Horn (B 13), Spitze genannt. Der Abhang kann
allmählich oder sanft, steil oder jäh sein (B 12). Reihen sich mehrere
Hügel oder Berge aneinander, so bilden sie eine Hügel- oder Bergreihe,
Hügel- oder Bergkette (B 16). Berge, welche ungeordnet neben- und um-
einanderliegen, bilden eine Berggruppe. Bergketten oder Berggruppen,
die eine bedeutende Höhe haben und vorherrschend aus festem Gestein be¬
stehen, nennt man Gebirge (B 12). Der Rücken eines in bestimmter
Richtung sich hinziehenden Gebirges heißt sein Kamm (Kammgebirge).
Eine breite Vertiefung zwischen den Bergen heißt Tal. Eine sehr schmale
Vertiefung zwischen steilen Felswänden ist eine Schlucht. Die tiefste Stelle
eines Tales heißt Talsohle.
b. Gewässerkunde. Wo Wasser aus der Erde quillt, ist eine Quelle
(B 33. B 2). Besonders viele Quellen findet man im Gebirge. Das Regen-
und Schneewasser dringt nämlich in die Erde und zieht darin immer tiefer
ein. Kommt es endlich auf eine feste Schicht (z. B. von Gestein, Lehm
oder Ton), die das Wasser nicht durchläßt, so fließt es an der Seite des
Berges heraus. Manche Quellen fließen beständig, manche nur zeitweise.
Die Vertiefung (Rinne), in der das Wasser fließt, heißt Bett. Die Ränder
desselben sind die Ufer. Stellt man sich mit dem Gesichte nach der Richtung,
nach welcher das Wasser fließt, so hat man rechts das rechte und links das
linke Ufer (B 35a u. b). Ein kleines fließendes Gewässer ist ein Bach.
*) Siehe Bilderanhang No. 1: „Hirts Hanptformen der Erdoberfläche" (darauf No. 22)
und No. 11: Kulturebene bei Cöthen im Herzogtum Anhalt. — Auf die Hauptformen der
Erdoberfläche wird fortan nur mit N, auf den Bilderanhang mit B verwiesen.