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Tierkunde. 
(Walfischaas) zurück, die in den geöffneten Rachen gelangt sind, und 
welche dem Walfisch als Nahrung dienen. Oberhalb der Mundwinkel sitzen 
die verhältnismäßig kleinen Augen. Auf dem höchsten Teil des Scheitels 
befinden sich zwei 8-förmige Nasenlöcher (Spritzlöcher); daher kann er 
atmen, ohne den Kopf aus dem Wasser emporzuheben. Beim Ausatmen 
verdichtet sich der Wasserdampf der Atmungsluft und bildet eine mehrere 
Meter hohe Dampfsäule; dadurch verrät er sich den Walfischfängern. An 
Stelle der Vorderglieder befinden sich 2 große, eiförmige Flossen und hinten 
ein mächtiger, quer gestellter Schwanz; mit einem Schlage desselben kann 
er ein Boot zertrümmern. 
Der Walfisch lebt in dem nördlichen Eismeere, besonders an den Küsten 
Amerikas. Man benutzt von ihm die Barten und den Speck, aus welchem 
Fig. 12. 
Walfisch. ’/„ 00. 
Thran geschmolzen wird. Ein Tier liefert einen Gewinn bis zu 25000 
daher fahren alljährlich Hunderte von Schiffen auf den Walfischsang aus. 
Sobald von dem Matrojen im Mastkorbe ein Walfisch bemerkt wird, werden 
mehrere Boote ausgesetzt. Jedes ist mit einem Harpunier, einem Steuer¬ 
mann und mehreren Ruderern bemannt. In der Nähe des Walfisches an¬ 
gelangt, wirft der Harpunier dem Tiere die mit Widerhaken versehene 
Harpune in den Leib, an welcher sich ein langes, auf Rollen gewickeltes 
Seil befindet. Pfeilschnell schießt das verwundete Tier in die Tiefe, kommt 
aber nach einiger Zeit wieder herauf, um zu atmen. Eine zweite und dritte 
Harpune wird ihm in den Leib geworfen, bis es verblutet. Dann wird 
es zum Schiffe geschleppt; der Speck wird in langen Streifen vom Körper 
geschnitten und auf dem Verdeck zu Thran ausgeschmolzen, den man in 
die mitgenommenen Fässer füllt. Früher brachte der Walfischfang reichen 
Gewinn; jetzt sind die Tiere aber viel seltener geworden, und manches Schiss 
kehrt ohne alle Beute heim.
	        
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