Full text: Anschaulich-ausführliches Realienbuch

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daß die Borke leichter ist als die von ihr verdrängte Wassermenge. Daraus folgt: 
Ist ein Körper leichter als das von ihm verdrängte Wasser, so schwimmt 
er. — Daß verschiedene Körper beim Schwimmen auch verschieden tief einsinken 
(z. B. Holz tiefer als Kork) kommt daher, daß jeder schwimmende Körper nur so viel 
Wasser dem Gewichte nach verdrängen kann, als er selbst schwer ist. 
b. Wir nehmen eine Flasche, füllen sie mit Wasser und legen sie auf den Teich. 
Sie geht unter. Gießen wir nachher das Wasser aus und korken die Flasche dicht zu, 
so schwimmt sie. Durch Luft wird die Schwimmfähigkeit eines Körpers erhöht. 
Körper, die schwerer als eine gleich große Wassermenge sind, kann man dadurch 
zum Schwimmen bringen, daß man sie mit solchen Körpern in Verbindung bringt, 
die viel leichter sind als eine gleich große Wassermenge (z. B. Binsenbündel, mit Lust 
gefüllte Schweinsblasen, Korkgürtel rc.). Wenn ein Mensch seine Lunge mit Luft füllt, 
so ist er leichter als die Wassermenge, welche er verdrängt. Ein des Schwimmens 
Unkundiger würde sich daher leicht vor dem Ertrinken schützen können, wenn er, statt 
die Lunge durch Hilferufe luftleerzu machen und die Hände über das Wasser zu er¬ 
heben, die Brust recht voll atmete, den Körper bis auf Mund und Nase ruhig ein¬ 
sinken ließe und mit den Händen unter dem Wasser etwas ruderte. Aber auch die 
Form eines Körpers ist für das Schwimmen von großer Bedeutung. Ein hohler 
Blechtopf schwimmt; zusammengehämmert sinkt er unter, da er im letztern Falle 
wegen seines geringern Umfangs nicht so viel Wasser verdrängen kann, als er selbst 
schwer ist. (Weshalb vermag das Wasser eiserne Schisse zu tragen?) 
4. Das Wasser erscheint uns 1. in flüssiger Form als Quell-, Fluß- und Regen¬ 
wasser; 2. in fester Form als Schnee, Hagel und Eis, und 3. in luftförmiger Gestalt 
als Wasserdampf. Außerdem findet sich Wasser in allen Tier- und Pflanzenkörpern, 
von denen manche bis zu % ihres Gewichts aus Wasser bestehen (S. 184), sowie in 
vielen Salzen und andern Mineralien. Ganz reines Wasser trifft man in der Natur 
meist nur in aufgetautem Schnee sowie auch in frisch gefallenem Negenwasser. So¬ 
bald aber letzteres mit der Erde in Berührung kommt, nimmt es die von verwesenden 
Tieren und Pflanzen herrührende Kohlensäure aus derselben auf, welche dem später 
wieder als Quellwasser zu Tage tretenden Wasser den erfrischenden Geschmack ver¬ 
leiht. Die Kohlensäure löst ferner verschiedene Salze und andere Mineralien des 
Erdreichs auf und giebt dem Wasser, je nach der Bodenbeschaffenheit, verschiedene 
mineralische Beimischungen. (Bitter-, Sol-, Stahl-, Schweselwasser rc.) Ist das 
Wasser an solchen Beimischungen besonders reich, so nennt man es „hartes" Wasser. 
Dasselbe eignet sich wohl zum Trinken, läßt sich aber zum Kochen der Hülscnfrüchte 
nicht gut verwenden, da diese darin nicht gar werden. Auch zum Waschen ist es wenig 
geeignet. Durch Zusätze von Soda und Pottasche kann man jedoch hartes Wasser zum 
Waschen oder Kochen brauchbar machen (S. 327). Das Wasser in Flüssen und Teichen 
enthält (ebenso wie das Regenwasser) sehr wenig fremdartige Bestandtheile und heißt 
daher „weich". In jedem Wasser (mit Ausnahme des gekochten Wassers) ist auch 
etwas Lust enthalten. Wäre dies nicht der Fall, so würde kein Fisch, Krebs rc. im 
Wasser leben können. (Vergl. Naturgesch. S. 269.) Gutes Trinkwasser muß klar, 
geruch- und geschmacklos sein, darf auch diese Eigenschaften nicht verlieren, wenn es 
einige Tage in einer fest verschlossenen Flasche aufbewahrt wird. 
VIII. Das Feld im Sommer. (Naturgesch. S. 190 u. 201.) 
(1. Wolken und Regen. 2. Regenbogen. 3. Barometer. 4. Reibungselektricität. 5. Glas- 
und Harzelektricität. 6. Der elektrische Funke. 7. Das Gewitter. 8. Vorsichtsmaßregeln 
beim Gewitter. 9. Der Blitzableiter. IO. Der Hagel.) 
1. Wolken und Regen. „Aus der Wolke quillt der Segen, strömt der Regen;
	        
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