Full text: Vaterlandskunde für Schule und Haus im Königreiche Sachsen

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Kristall und Gemälde - Verzierungen) zu Dresden; nur 
eine Schrvtgiesserei zu Freiberg; nur eine Blei¬ 
kugelgiesse r ei und nur ein Kanonen bohr werk 
zu Dresden; nur eine Porzellanfabrik zu Meissen; 
nur eine Spiegelsabrik, nur einen Folienham- 
mer zu Olbernhau; nur eine Bleiglättefabrik zu 
Freiberg. Das Erzgebirge, zum Theil auch das Voigt- 
iand, ist die Heimath der meisten Bergfabriken; 
ihr Hauptpunkt Freiberg. 
2) Die Fabriken in Linnen liefern, nächst 
Leinwand aller Art, auch Battist, Damast, Zivil- 
licht, Drillicht, Kanefas, Segeltuch, Wachs-und Ma¬ 
lerleinwand; feprer Garn, Bänder, Spitzen, Strick- 
und Nahzwirn; und vom Verarbeiten veralteten Lei¬ 
nenzeugs bestehen viel Papiermühlen, Karten- und Ta¬ 
petenfabriken. 
Fast über ganz Sachsen verbreitet sich die Lein¬ 
weberei, welche zu unfern ältesten Fabrikzwei¬ 
gen gehört, seit dem 16ten Jahrhundert aber erst in 
Schwung kam, und zwar durch Vater August, wel¬ 
cher nicht selten Flachs- auskheilen ließ, um die Land¬ 
leute znm Spinnen und Weben zu ermuntern. Lange 
erhielt sich deshalb in Rockenstuben ein Liedchen des An¬ 
fangs: Gabe der Korse rstnit Flachsen zum 
Fadel, feierten Madel und Spinnerädel. 
Am meisten blüht die Leinweberei in der Zittauer 
Gegend. Der Hauptsitz der Damastweberei sind 
Groß - und Neuschönau bei Zittau; des Spitzen- 
klöppelns und des Wirkens von Spitzengrund 
oder Bob bi net das Erzgebirge und Voigtland; des 
Wirkens leinener Bänder die Pulsnitzer und Ra¬ 
deberger Gegend; des Näh-und S tri ckz wir ns Lau¬ 
begast unfern Pillnitz; der Papiermühlen das Voigt¬ 
land und der daran grenzende Theil des Erzgebirges.^ 
Den nöthigen Flachs erbaut man größtentheils im 
Lande; die meisten leinenen Waaren und Garne aber 
werden in Böhmen gebleicht. Doch giebt es auch große 
Bleichen im Erzgebirge und in der O. Lausitz. Das 
Wenigste unsrer Leinwände und Spitzen verbrauchen wir
	        
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