Full text: Realienbuch (Teil 3)

14 Naturgeschichte. III 
c) Durch die starke haut Gpeckschwarte) ist es gegen Verletzungen geschützt, 
und das Borstenkleid geht selbst im dichtesten Gestrüppe nicht verloren. 
d) Die kleinen, tiefliegenden Augen werden von den Zweigen nicht gestreift. 
2. Das Wildschwein, ein Bewohner des Sumpfes. a) Überschreitet das 
Schwein weichen 
Boden, dann be— 
rühren auch die 
beiden fkürzeren 
äußeren Zehen 
die Erde. Infolge— 
dessen wird die 
tragende Fläche 
vergrößert und das 
Tier vor tiefem 
Einsinken be— 
wahrt. 
b) Die dicke 
Fett-oder Speck⸗ 
schicht unter der 
haut verhindert, Wildihwein 
wenn sich das Schwein im Sumpfe wälzt, eine zu starke Abkühlung des Rörpers. 
e) Die Färbung des Tieres gleicht der des Sumpfes („Schwarzwild“). Die 
zahlreichen Jungen (Frischlinge) tragen ein heller und dunkler gestreiftes Rleid. 
3. Das Wildschwein, ein Allesfresser. Alles, was überhaupt freßbar ist, 
dient dem Schweine zur Nahrung: Wurzeln, Pilze, Eicheln, Bucheckern, Rerbtiere, 
Schnecken, Würmer, ja selbst Has. 
a) Die vier vorderen Backenzähne sind scharf schneidend wie bei den Raubtieren 
(. Katze) die drei hinteren dagegen breit und fast so stumpfhöckerig wie bei den eigentlichen 
Pflanzenfressern (s. Rind). Die großen Vor— 
derzähne (oben und unten je 6) eignen sich 
vortrefflich zum Abbeißen kleinerer Stücke von 
größeren Gegenständen (z. B. von Rüben). 
b) Da das Schwein meist nur in der 
Nacht das Dickicht verläßt, um Nahrung 
zu suchen, ist sein Gehör scharf. Das Ge— 
sicht dagegen ist schwach, wie schon die blöden 
Augen andeuten. Der scharfe Geruch zeigt 
sschãdel des Wiloschmeines. dem Tiere an, wo etwas Freßbares im 
Boden zu findenist. 
4. Das Wildschwein, ein Wühler. Wie aber vermag das Tier starke Wurzeln 
loszureißen oder Knollen, Insektenlarven u. dgl. aus dem Boden zu graben? Der 
keilförmige Kopf mit dem langen Rüssel und den gewaltigen Eckzähnen (hauern) 
ist ihm Brechstange und Pflug zugleich. 
5. Das Wildschwein und der Mensch. Ist das Wildschwein nicht eingehegt, 
dann tritt es abends auf die Felder, wühlt Kartoffeln und Rüben aus, verzehrt Ge— 
treide und was sonst der Acker noch bietet. Durch das Abreißen der Wurzeln und das
	        
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