Full text: Kurze Geschichte des Königreiches Bayern

179 
ker, bei der allgemeinen Spannung der Fürsten, manche Gefahr. 
Um der dunkeln Zukunst au begegnen, sorgte Maximilian vor 
allem für drei Dinge: für Geld, innere Ordnung und 
Kriegsmacht. Mar beschränkte den Ucberfluß am Hofe, und stellte 
jede Unordnung ab, ohne deßwegen den Lohn seiner treuen Die¬ 
ner zu schmälern, oder die schönen Künste zu verbannen. Mar 
erfand für sich selbst neue Finanzquellen, und bedurfte daher nicht 
so oft, wie seine Vorfahren, landständische Geldbewilligungen. 
Er hielt nur 2 Landtage, den ersten 1605, wo die Stände eine 
Million Schulden übernahmen, den zweiten 1612, wo er mit 
ihnen die nöthigen Mittel für die Vertheidigung und die übrigen 
Bedürfnisse deS Landes berieth. Sie bewilligten das Nöthige, 
und er berief sie 39 Jahre nicht mehr. Ein Ausschlag auf Fleisch, 
auf Gold und Silberwaaren, das Monopol des WeißbierbrauenS, 
und vorzüglich die auf eigne Rechnung übernommene Bereitung 
des SalzeS verschafften ihm neben weiser Sparsamkeit, klugen und 
treuen Beamte, scharfer Beobachtung derselben, und einer einfa¬ 
chen Verwaltung hinreichende Mittel, allen Bedürfnissen zu be¬ 
gegnen, die zu seiner Zeit nicht gering waren. Handel und Ge¬ 
werbe gab er stci, und belebte und ermunterte sie, so gut er konnte. 
Nur den Handel mit Weißbier und Salz behielt er sich vor, 
welcher viel eintrug. Um deS SalzeS noch mehr zu gewinnen, 
gab Oßwald Schuß dm kühnen Rath, das Salzwaffer in eisernen 
Röhren über alle Höhen von Reichenhall, wo nicht alles versot- 
ten werden konnte, bis Traunstein zu leiten, und Simon Reifen- 
stuhl vollbrachte das Werk. Um Ordnung im Jnnem herzustellm, 
brachte er durch einen Stände-Ausschuß ein vollständiges Gesetz¬ 
buch zu Stande, welches zu München den 28. September 1616 
unter dem Titel: Landrechts - Polizei - Gerichts - Malefiz - u. a. 
Ordnung für Ober- und Nieder-Bayern erlassen wurde. — Mit 
weiser Vorsicht weihte aber Mar auch der Verbesserung des Kriegs¬ 
wesens seine Sorge. Der schreckende Name der Türken diente 
ihm zum Vorwände seiner Rüstungen. Er bildete aus der waf¬ 
fenfähigen Mannschaft des Landes Kerntruppen, die er besol¬ 
dete, sorgte für Reiterei und ordnete und übte die Landwehr. 
Er nahm in der Regel einen Mann von 30, in Nothfällen auch 
12*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.