Full text: [Teil 3 = (3. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 3 = (3. Schuljahr), [Schülerband])

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RKein Blut vergiebt's und macht doch tausend Munden, 
ionand beraubtis und macht doch reich, 
Er hat den Erdkreis überwunden, 
E macht das Leben sanft und gleieh. 
Die größten Reiche hat's gegrundet, 
Die Altsten Städte hat's erbaut; 
Doch niemals hat es Krieg entzündet, 
Dud Heil dem Volk, das ihm vertraut! 
23. Der alte Landmann an seinen Sohn. 
Ludwig Heinrich Christoph Hölty. Gedichte. Karlsruhe, 1814. S. 26. 
üb immer Treu und Redlichkeit 
Bis an dein kühles Grab, 
Und weiche keinen Finger breit 
Von Gottes Wegen ab! 
Dann wirst du wie auf grünen Aun 
Durchs Pilgerleben gehn; 
Dann kannst du sonder Furcht und Graun 
Dem Tod entgegensehn. 
Dann wird die Sichel und der Pflug 
In deiner Hand so leicht, 
Dann singest du beim Wasserkrug, 
Als wär dir Wein gereicht. 
Dem Bösewicht wird alles schwer, 
Er thue, was er thu; 
Der Teufel treibt ihn hin und her 
Und läßt ihm keine Ruh. 
Der schöne Frühling lacht ihm nicht, 
Ihm lacht kein Ährenfeld; 
Er ist auf Lug und Trug erpicht 
Und wünscht sich nichts als Geld. 
Der Wind im Hain, das Laub am Baum 
Saust ihm Entsetzen zu; 
Er findet nach des Lebens Traum 
Im Grabe keine Ruh. 
Sohn, übe Treu und Redlichkeit 
Bis an dein kühles Grab, 
Und weiche keinen Finger breit 
Von Gottes Wegen ab!
	        
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