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worben werden; die richtige Sehweite beträgt 25—30 em. Dos kurzsichtige 
Auge ist zu laug, so dost die Bilder ferner Gegenstände schon vor der Netz¬ 
haut entstehen; deshalb must die Linse beim Weitsehen durch eine Konkav¬ 
brille geschwächt werden. Das übersichtige Auge ist zu kurz, so daß die 
Bilder naher Gegenstände erst hinter der Netzhaut entstehen; deshalb mutz 
die Linse beim Nahsehen durch eine Konverbrille verstärkt werden. Weil 
Augenfehler erst durch sorgfältige Untersuchung erkannt werden können, darf 
man Brillen nur nach Vorschrift des Arztes und bei einem zuverlässigen 
Optiker kaufen. Die Schrumpfung der Netzhaut wird grüner Star genannt; 
der schwarze Star ist eine Lähmung des Sehnervs; der grüne und der 
schwarze Star führen fast inimer zur Blindheit. Weil der schwarze Star 
durch Überreizung der Netzhaut entstehen kann, ist das Auge vor zu starken 
Lichtquellen durch farbige Gläser zu schützen. 
Chemie, 
1. Die uns umgebende Luft. 
Die Eigenschaften der atmosphärischen Luft. Die Erde ist von einer 
Hülle umgeben, die Atmosphäre genannt wird. Diese drückt ans die Erde 
mit einem Gewicht, das unmittelbar über dem Meeresspiegel ans 1 qem un¬ 
gefähr 1 kg beträgt. Läßt man einen Teil der Atmosphäre in einen mit 
Wasser gefüllten Standzylinder von unten her treten, so sieht man ihn als 
durchsichtige, farblose Glasbläschen aufsteigen. Dieses Gas, das die Atmo¬ 
sphäre bildet, nennt man atmosphärische Luft. Ein Liter derselben wiegt 1,3 g. 
Die Hauptbestandteile der atmosphärischen Luft. Verbrennt man unter 
einer Glasglocke, deren Lnftmenge durch Wasser abgeschlossen ist, etwas Alkohol 
in einer Porzellanschale, so erlischt die Flamme nach kurzer Zeit, und das Wasser 
steigt ungefähr bis zum fünften Teile der Glocke in die Höhe. Von der ursprüng¬ 
lichen Lustmenge sind also nur noch 4/5 vorhanden, und dieser Rest kann die 
Verbrennung nicht unterhalten. Ein Fünftel der Luft ist durch die Flamnie 
verbraucht worden. Die atniosphärische Luft besteht also ans zwei Gasen. 
Das Gas, in deni eine Flamme erlischt, heißt Stickstoff; dasjenige, das die 
Verbrennung unterhält, heißt Sauerstoff. 100 Teile atmosphärische Luft ent¬ 
halten 79 Teile Stickstoff und 21 Teile Sauerstoff. 
Der Stickstoff kann ans stickstoffhaltigen Körpern dargestellt werden, 
z. B. aus Ammoniumnitrit. Er ist ein färb-, geruch- und geschmackloses 
Gas, das weder brennt, noch die Verbrennung unterhält; er ist etwas leichter 
als die atmosphärische Luft. Tiere ersticken in ihm. In der Luft schwächt 
er die Wirkungen des Sauerstoffs ab. Er kommt außerdem in vielen Mine¬ 
ralien vor und bildet einen wesentlichen Bestandteil des tierischen Körpers.
	        
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