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Braunkohle enthalten im Durchschnitt 20%, Steinkohle 8%, Anthrazit 3% 
Wasser. Torf wie Braunkohle weisen durchschnittlich 9%, Steinkohle 5%, 
Anthrazit 3% Asche auf. Die Verbrennungstemperalur ist beim Koks am 
höchsten, sehr hoch auch beim Anthrazit, am geringsten beim Tors. Je höher 
die Verbrennungstemperatur des Feuerungsmaterials liegt, desto mehr Luft 
ist zur Verbrennung nötig. 
In ähnlicher Weise wie die Kohlen sind Bernstein, Asphalt und 
Petroleum entstanden. Auch ihr Hauptbestandteil ist Kohlenstoff. Der 
Bernstein ist das Harz der Bernsteinfichte aus der Braunkohlenzeit und 
findet sich besonders an der preußischen Ostseeküste. Der Asphalt schmilzt 
bei etwa 100° und verbrennt mit rußender Flamme. Fundorte sind: 
Harz, Elsaß, Kaukasus und Totes Meer. Man verwendet ihn zur Her¬ 
stellung von Straßenpflaster und Dachpappe und zum Anstrich von Holz 
und Leder. Das Petroleum oder Erdöl besteht aus Verbindungen von 
Kohlenstoff mit Wasserstoff und ist vorwiegend aus fettreichen Seetieren 
entstanden. Es wird in großen Mengen in Nordamerika, in Galizien und 
bei Baku am Kaspischen Meere gewonnen: so weit es nicht ans der Erde 
quillt, werden Bohrlöcher angelegt. Das bräunliche Rohpetroleum wird 
raffiniert und durch Destillation in wafferhelles Naphtha, gelbliches Pe¬ 
troleum und braunen Teer geschieden. Aus dem Teer wird Benzin, das 
Fette gut löst, dargestellt und auch Ligroin, das sehr flüchtig und daher 
feuergefährlich ist. Es wird in besondern Lampen gebrannt. Gut ge¬ 
reinigtes Petroleum wird unter dem Namen Salonöl gehandelt. Es entzündet 
sich bei einer Temperatur von 48—58 0 0. Es kommen aber auch minder¬ 
wertige Petroleunisorten in den Handel, die gelb aussehen und unangenehur 
riechen. Ihre Entzündungstemperatur liegt niedriger. Sie vergasen daher 
leicht und geben zu Explosionen Veranlassung. Lampen soll man nicht auf¬ 
füllen, solange sie brennen, sondern erst nachdem sie ausgeblasen und ab¬ 
gekühlt sind. Sehr gefährlich ist es auch, Petroleum auf glimmende Kohlen 
zu gießen. In unsern Lampen steigt das Petroleum durch Kapillarität in 
dem Docht in die Höhe und vergast. Auch innerhalb des Brenners strömt 
Luft in die Flamme. Dadurch wird eine vollkommene Verbrennung und 
damit ein helles Licht erzeugt. 
Bei genügendem Luftzutritt verbrennt der Kohlenstoff zu Kohlenstoff¬ 
dioxyd. Wenn Kohle in der atmosphärischen Luft verbrennt, so verbindet 
sich der Kohlenstoff niit Sauerstoff zu Kohlenstoffdioxyd, gewöhnlich Kohlen¬ 
säure genannt. Es bildet sich auch bei der Verwesung und der alkoholischen 
Gärung. Es ist ein durchsichtiges Gas, das an manchen Orten, besonders 
in vulkanischen Gegenden (Hundsgrotte bei Neapel) aus der Erde dringt. 
Die Kohlensäureguelle bei Sondra in Thüringen liefert stündlich 1000 obm 
Kohlenstoffdioxyd, das in Stahlflaschen in den Handel gebracht wird. Künst¬ 
lich stellt man es dar, indem man Kalkstein oder Kreide mit Salzsäure über¬ 
gießt. Kohlenstoffdioryd ist 1% mal so schwer als die atmosphärische Luft 
und nicht brennbar. Es kann iveder die Verbrennung, noch das Leben 
unterhalten. Vom Wasser wird es gelöst, und zwar vermag jedes Liter
	        
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