Der Krieg von 1813 und 1814.
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Inzwischen hatte die Hauptarmee das Erzgebirge überschritten und
nötigte Napoleon durch ihren Vormarsch gegen Dresden, von Blücher
abzulassen und nach Sachsen zu eilen. Der Marschall Macdonald blieb
mit einem Korps in Schlesien zurück. Als er am 26. August die Wütende
Neiße bei ihrer Mündung in die Katzbach überschritt, griff ihn Blücher
überraschend an und schlug ihn vollständig. Die hochgehenden Wasser
der beiden infolge anhaltender Regengüsse stark angeschwollenen Flüsse
erschwerten seinen Rückzug. Nachdrücklich bis an die Spree verfolgt, ging
er mit seinem fast ausgelösten Korps bis über die Elbe zurück. (Blücher
„Fürst von Wahlstatt".)
Dagegen war der Angriff der Böhmischen Armee auf Dresden am
26. und 27. August gescheitert. Der hier erlittene Verlust wurde jedoch
dadurch wieder ausgeglichen, daß es den Verbündeten gelang, den General
Vandamme, der sich bei der Verfolgung zu weit ins Gebirge vorgewagt
hatte, bei Kulm und Nollendorf, wobei sich die Preußen unter Kleist
auszeichneten, einzuschließen und samt 10000 Mann zur Waffenstreckung
zu nötigen (29. und 30. August).
Obwohl die letzten Augusttage Napoleon etwa den sechsten Teil seiner
Armee gekostet hatten, gab er einen Vorstoß auf Berlin nicht auf. Als
Marschall Ney ihn wiederholte, wurde er (6. September) bei Bennewitz
von Bülow und Tanentzien vollständig geschlagen.
Die Entscheidung. Im Oktober führte die Schlesische Armee
die entscheidende Wendung herbei. Sie war, wie Gneisenan sich aus-
drückte, die „stählerne Spitze" an dem eisernen Keil der verbündeten
Armeen. Am 3. Oktober erzwang das Jorksche Korps, dem Dorfe
Wartenburg gegenüber, den Übergang über die Elbe. Darauf über-
schritt auch Bernadotte, etwas abwärts von der Mündung der Mulde,
den Strom, daher mußte sich Napoleon von Dresden auf Leipzig zurück-
ziehen. Hier vereinigten sich nach zweimonatigem Feldzuge die verbüu-
deten Armeen zum gemeinsamen Angriff. Am 8. Oktober schloß Bayern
mit Österreich den Vertrag von Ried, in welchem es auf die Seite der
Verbündeten trat.
Napoleons Truppen standen in einem Halbkreis östlich von Leipzig,
die Stadt, das Pleiße- und Elstertal im Rücken.
Die Verbündeten rückten in zwei noch voneinander getrennten Heeren
heran: die Blüchersche Armee, der die Nordarmee folgte, von Nordwesten
her, aus der Richtung von Halle, die Böhmische Armee aus Süden.
Die entscheidende Völkerschlacht wurde am 16., 18. und 19. Oktober
geschlagen; der 17., ein Sonntag, war Ruhetag.
Die Schlachtfelder vom 16. Oktober liegen über eine deutsche Meile
voneinander entfernt.
Seine Hauptmacht führte Napoleon persönlich gegen die Böhmische
Armee und schlug ihren Angriff bei Wachau zurück; auch der Versuch
der Verbündeten, ihm bei Lindenau die Rückzugsstraße zu verlegen,
mißlang.