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Von allem, was in der Welt geschieht. Schlachtenjungfrauen (Walküren) 
stehen zu seinem Dienst bereit. Sie tragen die gefallenen Helden in 
Walhalls selige Gefilde, wo Kampf und Schmaus ihrer warten. — 
Wodans Gemahlin hieß Frigga; sein Sohn war der rotbärtige 
Donar. Im Donnerwetter fuhr er auf einem mit zwei Ziegenböcken 
bespannten Wagen durch die Luft. Wenn er in seinen Bart blies, 
sprühten Blitze; wenn er den Felsriesen der Erde seinen Hammer an 
den Kopf schleuderte, dann prasselten Donnerschläge hernieder. Der 
Kriegsgott der Germanen war Ziu (Saxnot); ihm sangen sie ihre 
Kriegslieder, wenn sie in den Kampf zogen. — Als Göttin der grünenden 
Erde verehrten unsere Vorfahren die liebliche Nerthus. Ihr Heiliger- 
Hain stand vielleicht auf der Insel Rügen. Im Totenreiche herrschte 
die bleiche Helia (Hela), die Tochter des bösen Gottes Loki, über 
alle, die des Strohtodes gestorben waren. Zwischen den Göttern und 
Menschen standen die ungefügen Niesen, die beiden Böses sannen. Das 
neckische Völklein der Elfen und Zwerge (Kobolde, Heinzelmännchen) 
dagegen war den Menschen meist freundlich gesinnt (Erlkönig, Rübezahl). 
— Die Germanen opferten ihren Göttern in heiligen Hainen Rosse und 
Rinder und Früchte des Feldes, selten Menschen. In Gebeten und 
heiligen Liedern erflehten sie ihre Hülfe. Mit flammenden Freuden¬ 
feuern, fröhlichen Festzügen und Gelagen feierten sie ihre Götterfeste. 
8. Wie urteilen wir nach alledem über die Germanen? 
Wir feilen, daß sie keine „Wilde" oder „Barbaren" waren, sondern vorzugs¬ 
weise ansässige Leute, die Ackerbau und Viehzucht, Jagd und Fischfang trieben. 
Sie lebten in geordneten Familien- und staatlichen Verhältnissen. Sie ver¬ 
standen es, Gerät, Werkzeuge und Waffen aus Holz, Ton, Stein und Eisen 
zu verfertigen. Eine Menge derselben ist in den Gräbern unserer Altvorderen 
gefunden und jetzt in den Museen zu beschauen. Sie hatten eine kraftvolle, 
klangreiche Sprache; ja sie besaßen sogar eine eigene Schrift, die Runenschrift. 
§ 36. Germanen und Römer, l. Wie Kaiser Augustus 
Deutschland unterjochte. Hundert Jahre vor Christi Geburt lernten 
Germanen und Römer sich kennen. Damals wanderten die Cimbern mit 
Kind und Kegel nach Süden, um im schönen Italien eine neue Heimat zu 
suchen. Aber der römische Feldherr Marius schlug und vernichtete sie. — 
Zwölf Jahre v. Chr. G. schickte Kaiser Augustus seinen Sohn Drusus über 
den Rhein, Germanien zu erobern. Er hat die deutschen Gaue bis an die 
Weser unterworfen. Dazu gründete er an der Lippe in Westfalen die feste 
Burg Ali so. Hier lag eine römische Kriegsmacht, welche die Deutschen im 
Zaume halten sollte. Sein Nachfolger Tiberius baute noch weitere Zwing¬ 
burgen und ließ Heerstraßen von einer Burg zur andern anlegen. Roms 
Kaiser aber schmeichelte den Deutschen, indem er sie seine „Bundesgenossen" 
nannte. Das hals; viele von den „Bundesgenossen" stellten sich freundlich 
gegen die Römer, und römische Händler durchzogen in Frieden die deutschen 
Gaue. Da schickte Augustus den Varus als Statthalter nach Deutschland. 
Varus legte den Deutschen schwere Steuern auf und richtete sie in römischer 
Sprache nach römischem Recht. Er ließ freie Männer mit Nuten peitschen
	        
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