373
Durchs Fenster lugt er schnell hinein
Und eilt dann fort mit trübem Blick;
Ihm ist es heut, als büßt' er ein
Zum zweitenmal sein — Jugendglück!
(Hubert Müller.)
Bedenke, was die Schule ist, und in der Schule, wo du bist. Fleißig
gebetet, ist über die Hälfte studiert. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer¬
mehr. Brauch dein Auge, brauch dein Ohr; stets kommt 'was zu lernen vor.
Rastest du, so rostest du. Wer nicht vorwärts kommt, kommt rückwärts. Lebe,
um zu lernen und lerne, um zu leben. — Wer seine Eltern nicht betrübt, der
wird von aller Welt geliebt. Kinder, die die Eltern lieben, werden nicht ihr Herz
betrüben. Wer den Vater nicht hört, fällt dem Henker in die Hände.* Elternsegen
ist Gottessegen. Wer seine Eltern kränkt, kann nimmer glücklich sein; der Eltern
Seufzen bringt den Kindern nie Gedeih'n. Gieb Eltern, was du kannst und gern
bis an ihr Grab; du schenkest nicht, du trägst nur deine Schulden ab. — Gott,
den Eltern und Lehrern kann man nimmer genug vergelten. Die uns lehren,
müssen wir ehren. Deinen Lehrer sollst du ehren; ihm gehorchen, aus ihn hören.
283. Um ein reines Herz.
Ein reines Herz, Herr, schaff in mir,
Schleuß zu der Sünde Thor und Thür,
Vertreibe sie und laß nicht zu.
Daß sie in meinem Herzen ruh'.
Dir öffn' ich, Jesu, meine Thür.
Ach komm und wohne du bei mir,
Treib all Unreinigkeit hinaus
Aus deinem Tempel und Wohnhaus.
Laß deines guten Geistes Licht
Und dein hellglänzend Angesicht
Erleuchten mein Herz und Gemüt,
O Brunnen unerschöpfter Güt'.
Und mache dann mein Herz zugleich
An Himmelsgut und Segen reich,
Gieb Weisheit, Stärke, Rat, Verstand
AuS deiner milden Gnadenhand.
So will ich deines Namens Ruhm
Ausbreiten als dein Eigentum,
Und dieses achten für Gewinn,
Wenn ich nur dir ergeben bin.
(H. G. Neuß.)
284. Des frommen Kindes Gebet.
(* Von Lina Grass.)
Vaterunser, der du bist, wo oben
An dem blauen Himmel Wolken ziehn.
Hörst du's auch, wenn dich die Kinder loben?
Nun, so nimm auch mein Gebete hin.
Laß mich deine Vaterhuld erkennen.
Deiner Drei; und Liebe würdig sein,
Nur mit Andacht deinen Namen nennen.
Nie im Scherz gedankenlos entweihst:.
Friede herrscht in deinen Himmelreih'n,
Der herab auf gute Menschen schwebt;