Full text: Anschaulich-ausführliches Realienbuch

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finden sich Höhlen oder Spalten. Der Kalk wird nämlich leicht vom Regenwasser 
aufgelöst, und indem es in die feinsten Felsspalten eindringt, weitet es diese 
immer mehr aus. (UÜber 90 Höhlen, vielfach mit Tropfsteinbildungen.) Auf der 
Höhe gibt es keine Quellen, keine Brunnen. Das Wasser stürzt bei Regen— 
und Tauwetter in die Spalten und Höhlen, und erst nach stundenlangem, unter— 
irdischem Laufe bricht es im Tale als Quelle wieder hervor. So versinkt das 
Wasser, ohne sich nahe unter der Bodenfläche zu sammeln. Man bringt des— 
halb gegenwärtig das Wasser durch Pumpwerke und Röhrenleitungen aus den 
Tälern auf die Höhen. — Einen grellen Gegensatz zu den rauhen Höhen bilden 
die lieblichen Täler mit ihren Wäldern, Wiesen und freundlichen Dörfern. Vor 
dem ziemlich steilen Nordwestrande liegen 2 geschichtlich bekannte Berge: der 
Hohenstaufen und der Hohenzollern. Von der Kaiserburg des Hohenstaufen ist 
kein Stein mehr übrig geblieben. Auf dem Zollern aber erblickt man die stattliche, in 
mittelalterlicher Schönheit neu erstandene Burg, das Stammschloß der Hohenzollern. 
25. Der Schwarzwald steigt als eine mächtige Gebirgswand steil aus der 
Rheinebene empor, senkt sich aber im Osten allmählich zur Rauhen Alb hinab. 
Das Klima ist — den verschiedenen Höhenstufen des Gebirges entsprechend — 
sehr verschieden. Die Vorberge im Rheintale sind sonnig und haben ein mildes 
Klima. Das Auge wird hier ergötzt durch Obstgärten, Rebenhügel und prächtige 
Laubwaldungen. Weiter oben weht eine rauhere Luft, die dem Laubwalde nicht 
mehr zusagt. Daher beginnen hier die finsteren Tannenwälder, die bei Regen— 
wetter eine beinahe schwarze Farbe annehmen und dem Gebirge den Namen 
Schwarzwald. 
gegeben haben. Auch wollen hier kaum noch Hafer und Kartoffeln gedeihen. 
Höher hinauf hört aller Ackerbau auf, und die Nadelhölzer schrumpfen bald zu 
niederem Krummholze zusammen. Auf den Hochebenen herrscht selbst im Sommer 
ein winterliches Klima. Aus ihnen ragen kahle Bergkuppen empor, von denen 
der Feldberg am höchsten ist (1500 m). Aucch sind sie von tiefen Schluchten
	        
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