Full text: Anschaulich-ausführliches Realienbuch

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die Sonne mit Erde und Mond in einer Linie (beim Voll- und Neumonde), so 
steigt die Flut am höchsten, und wir nennen sie dann „Springflut“. Kommt zur 
Flut ein Sturm hinzu, so heißt sie Sturmflut. Eine solche durchbricht zuweilen 
die Deiche und begräbt ganze Landstriche für immer in den Wellen. 
3. Meeresströmungen. Das Meerwasser bewegt sich an manchen Stellen 
fortwährend nach einer bestimmten Richtung hin. Diese Strömungen sind bisweilen 
so scharf abgegrenzt, daß man deutlich sehen kann, wie die eine Hälfte des Schiffes 
im flutenden Strome, die andere im ruhigen Wasser schwimmt. Solche Meeres— 
strömungen haben ihren hauptsächlichsten Grund in den Winden, die über die 
Meeresoberfläche hinwehen. So bewirken die etwa vom 300 der Breite ab gegen 
den AÄquator hin beständig über das Meer wehenden Passate Nordostpassat auf 
unserer Erdhälfte, Südostpassat auf der südlichen), daß das Meer in der Um— 
gebung des Äquators eine große Strömung gen Westen annimmt. Von dieser 
Aquatorialströmung gehen besonders im Großen und Atlantischen Ozean, da wo 
sie sich dem Festlande nähern, nach beiden Seiten Abzweigungen aus, die als 
warme Meeresströme Wärme vom Äquator in höhere Breiten führen. Von ihnen 
ist für uns Europäer der 22400 km breite Golfstrom die wichtigste. Er hat 
also seinen Ursprung am Äquator, durchströmt den Golf von Méjico und fließt 
dann, sich immer mehr verbreiternd, nordostwärts bis Neufundland. Von dort 
wendet er sich nordöstlich nach Europa, bespült hier die englischen und nor— 
wegischen Küsten und dringt bis nach Spitzbergen ins Nördliche Eismeer hinein. 
Sein warmes Wasser ist für das Klima der von ihm bespülten Küsten von großem 
Einfluß. Die britischen Inseln haben z. B. einen so milden Winter, daß selbst 
im Januar die Temperatur durchschnittlich 2 Grad Wärme beträgt. An Islands 
und Norwegens Küsten steigt die Kälte selten über 15 Grad, während wir in dem 
viel weiter südlich gelegenen Deutschland zuweilen 25 und mehr Grad Kälte haben. 
Inhaltsverzeichnis. 
Seite Scite 
Deutschland. 29 Jlalien —177 
A. Allgemeines... . 21. Die Balkanhalbinsel. 16 
B. Die Staaten Deutschlandds 14 Dos rumsche M Asien. 
1L. Das Königreich? en S Das russische Asien . 
2 3 n eanen; 36 an si ttische Tüͤrkeinn S 
Die norddeutschen Binnenstaaten 56 ln iatische Türkei.. 
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7. Das Reichs saß dothringen — — 53 
8. e nn, ihre Beschäf⸗ 2 danann 2 
igungg 1 pten A. ta. 31 
Europa. iiene 2 
Allgemeines 409 u 
B. Außerdentsche Länder Europas 33. die Saharan. —9 
V Die Schyer 51 34 Der Sudan 95 
10. Ssterreich Uungarn 58 35. Mittelafrika 98 
11. Qaisertum Rußland 56 36. Sudafriia 100 
2. Schweden und Norwegen. 58 Amerika. 
Danemueere 609 37 Nordameritia 103 
Großbritannien und Irland 38. Mitllelamerika und Westindien — 217— 
der Niederlande — 39. Suüdamerika 2 108 
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iren luin — 67 1 Das Weltgebäude — 113— 
19. Spanien imd Portugall. 69 42. Das Meer s 
Druc von Velhagen & Klafing in Bielefeld. 
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