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Herd zurück. — Erst 1875 ist dem Befreier Deutschlands auf dem Teutoburger
Walde, unweit Detmold, ein Denkmal errichtet worden. (S. Erdkunde S. 381)
6. Einfluß der Römer auf die Deutschen. Die Kriege, die die Deutschen not—
gedrungen mit den Römern führen mußten, waren für die Deutschen nicht ohne wohl—
tätige Folgen. Die Ufer der Mosel und des Rheins wurden mit Reben bepflanzt und
edlere Obstbäume von Italien aus eingeführt. Durch die Römer lernte man auch allerlei
feine Gartenfrüchte und eine bessere Bestellung des Bodens kennen. Dazu kam noch ein
lebhafter Handel, der zwischen beiden Ländern angebahnt wurde. Für Sklaven, Pferde,
Rinder, Pelze und Honig tauschten die Deutschen Wein, Zeuge, Schmucksachen, Waffen und
römisches Geld ein.
III. Völkerwanderung, Gründung des Frankenreichs und
Einführung des Christentums in Deutschland.
4. Die Hunnen.
1. Aussehen. Ums Jahr 375 kamen die Hunnen, ein wildes Reitervolk,
aus den Steppen Asiens nach Europa. Sie waren sehr häßlich. Auf dem
kleinen, gedrungenen Körper saß ein dicker, unförmlicher Kopf mit schwarzem,
struppigem Haar. Das Gesicht war von gelbbrauner Farbe und mit vielen
Narben bedeckt; denn bald nach der Geburt zerschnitt man dem Knaben die
Wangen, um den Bartwuchs zu verhindern. Die kleinen Augen lagen schiefgeschlitzt
im Kopfe, die Nase war plattgedrückt, die Backenknochen standen weit hervor, und
die Lippen waren dick und aufgeworfen. Die Beine aber waren vom vielen Reiten
säbelförmig gekrümmt.
2. Nahrung und Kleidung. Zur Nahrung dienten den Hunnen Wurzeln
Rüben), allerlei kleines Getier und rohes Fleisch. Das Fleisch legten sie statt eines
Sattels auf ihre Pferde und ritten es so mürbe. Ihre Kleidung bestand aus
einer Hose von Bockshaut und einem Kittel, der aus Mausefellen zusammen—
genäht war. Tag und Nacht trugen sie dasselbe Kleid so lange, bis es ihnen
in Fetzen vom Leibe fiel. Den Kopf bedeckte eine rauhe Pelzmütze, und die
Füße steckten in großen, unförmlichen Schuhen, so daß der Gang schwer und un—
beholfen war.
3. Umherschweifendes Leben. Häuser mieden die Hunnen wie Gräber,
und selbst Hütten von Rohr fand man bei ihnen nicht. Ohne Hof und Herd,
ohne festen Sitz schweiften sie in Wald und Gebirge umher. Die Männer saßen
Tag und Nacht auf ihren kleinen Pferden; hier aßen und tranken, kauften und
verkauften sie. Ihre Frauen und Kinder führten sie in großen Ochsenwagen mit
sich. Eine Heimat hatte der Hunne nicht; er wußte nicht, wo er geboren, woher
er stammte. Er kannte keinen Gott und keine Religion; wie das unvernünftige
Tier folgte er seinen sinnlichen Trieben, und an Raub und Mord, Brand und
Plünderung hatte er seine Lust. Daher nannte man die Hunnen auch „zwei—
beinige Bestien“.
5. Die Völkerwanderung.
1. Beginn der Völkerwanderung. Durch den Einfall der Hunnen in Europa
entstand eine große Wanderung unter fast allen Volkern Europas, die an 200 Jahre
dauerte und den Namen „Völkerwanderung“ trägt. Die Hunnen unterwarfen zu—
nächst die Aanen (zwischen Wolga und Donß die dann mit jenen über den