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Karl der Große in der Schule.
schritte macht. Fahret so fort — dann werde ich euch einst gar herrliche Bis—
tümer und Klöster geben.“ Dann aber wandte er sich zürnend zu den Faulen
und sprach: „Ihr aber, ihr Hochgeborenen, ihr Fürstensöhne, die ihr traut auf
eure Abkunft und euern Reichtum, ihr habt die Zeit mit Spiel und Nichtstun
verbracht. Beim Herrn des Himmels! Ich gebe nicht viel auf euern Adel und
euer schönes Aussehen. Wenn ihr nicht eiligft eure Nachlässigkeit durch Anstrengung
wieder gut macht, so habt ihr von mir nie etwas Gutes zu erwarten.“
6. Der Heerbann. In Kriegszeiten ließ Karl den Heerbann aufbieten.
Zu diesem gehörten einmal alle Lehnsleute des Königs (Grafen, Bischöfe ꝛc.)
und sodann alle freien Männer, die wenigstens 4 Hufen Land als Eigentum be—
saßen. Auf Befehl des Königs mußten sie mit ihrem Gefolge erscheinen.
Für ihre Ausrüstung hatten sie selbst zu sorgen, auch sollten sie sich auf 3
Monate mit Lebensmitteln versorgen. In einem Schreiben Karls an einen Abt
heißt es:
„Wir gebieten dir, dich am 17. Juni zu Staßfurt an der Bode als dem festgesetzten
Sammelorte pünktlich einzufinden. Du sollst aber mit deinen Leuten so vorbereitet dahin⸗
kommen, daß du von da schlagfertig ziehen kannst, nämlich mit Waffen und Gerät und
anderen Kriegserfordernissen an Lebensmitteln und Kleidern, daß jeder Reiter Schild und
Lanze, ein zweihändiges und ein kurzes Schwert, Bogen und Köcher mit Pfeilen habe.
Dann, daß ihr habet auf euern Wagen: Hacken, Keile, Mauerbohrer, Ätte, Grabscheite,
eiserne Schaufeln und was sonst im Kriege nötig ist. Die Wagenvorräte müssen vom
Sammelplatze an auf 3 Monate reichen, Waffen und Kleider auf ein halbes Jahr. Ins—