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Geschichte. 
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befanden sich viele Ritter aus Frankreich, Spanien und Italien. Der tapfre 
Herzog von Lothringen, Gottfried von Bouillon, führte sie. Hitze, Durst, 
Hunger und Angriffe durch Türkenscharen machten ihnen in Kleinasien viel 
zu schaffen und rafften viele dahin. Dennoch gelang es, Antiochien zu erobern 
und ein heranziehendes Heer in die Flucht zu schlagen. Im Jahre 1099 
erreichte das von 400000 bis ans etwa 20000 zusammengeschmolzene Kreuz¬ 
heer Jerusalem. Als die Kreuzfahrer von einer Anhöhe aus die heilige 
Stadt vor sich liegen sahen, sanken sie auf ihre Knie und dankten Gott für 
seine Gnade. Nach hartem Kampfe gelang es, die Stadt zu erobern. Gott¬ 
fried von Bouillon wurde zum Könige von Jerusalem gewählt, nahm aber 
den Titel nicht an und nannte sich nur Beschützer des Heiligen Grabes. 
Nach seinem baldigen Tode wurde sein Bruder zum Könige gewählt. 
4. Weitere Kreuzzüge. Das Königreich Jerusalem wurde bald von den 
Türken bedroht. Die Christen konnten es nur dadurch längere Zeit halten, 
daß sie aus dem Abendlande immer neuen Zuzug erhielten. Man zählt im 
ganzen sieben große Kleuzzüge, von denen der dritte der bedeutendste war. 
Er wurde von Barbarossa unternommen. Zu seiner Zeit war es nämlich 
wiederum den Türken gelungen, Jerusalem zu erobern. Friedrich Barbarossa 
und die Könige von Frankreich und England zogen gegen die mächtigen 
Feinde. Friedrichs Heer hatte auf dem Zuge durch Kleinasien schwer zu 
leiden. sGedicht: „Schwäbische Kunde" von Uhland.j Er selbst fand in dem 
Flusse Saleph seinen Tod. Die andern Führer der Kreuzheere gerieten in 
Uneinigkeit, so daß das Gelobte Land in den Händen der Türken blieb. 
5. Bedeutung der Kreuzzüge. Die Kreuzzüge hatten dem Abendlande 
Hunderttausende von Menschenleben und riesige Opfer an Geld und Gut 
gekostet, ohne ihren eigentlichen Zweck zu erreichen. Diese Opfer waren jedoch 
nicht vergebens gebracht. Aus dem niederen Adel, der den Kern der Kreuz¬ 
heere ausgemacht hatte, bildete sich der Ritterstand heraus. Die reichen 
Erzeugnisse des Morgenlandes regten zu lebhaftem Handel an. Gewürze, 
Reis, Samt und Seide, kostbare Waffen und Teppiche kamen über Venedig 
und Genua nach Deutschland. Hier wurden sie auf der großen Handels¬ 
straße über Wien, Ulm, Regensburg, Augsburg, Niirnberg, Frankfurt a. M., 
Mainz und Cöln in das Innere des Landes befördert. Dadurch gelangten 
die deutschen Städte zu großer Blüte, und der Bürgerstand gewann 
bedeutend an Wohlstand und Macht. Kunst und Wissenschaft nahmen 
einen mächtigen Aufschwung. 
XII. Rudolf von Habsburg (1273—1291). 
1. Die kaiserlose Zeit (1254—1273). Nach dem Aussterben der Staufer 
war das Ansehen der Kaiserwürde so tief gesunken, daß kein deutscher Fürst 
mehr die Krone tragen mochte. Zwei ausländische Fürsten erkauften den 
deutschen Königstitel für schweres Geld; aber sie kümmerten sich nicht um 
das Reich und besaßen auch nicht Macht genug, um Ordnung zu schaffen. 
Da begann für Deutschland „die kaiserlose, die schreckliche Zeit". Bald ging 
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