323
4. Husläufer. Viele Pflanzen vermehren sich durch umherkriechende, ober-
oder unterirdische Stengel, sogenannte Ausläufer. Diese bewurzeln sich an einigen
Stellen, trennen sich von der Mutterpflanze und bilden selbständige Pflänzchen.
(Über Vermehrung durch Zwiebeln s. S. 290, durch Blätter S. 259, durch
Knollen S. 277, durch Sporen S. 298.)
3. pflanzenpflege.
1. Düngung und Bestellung des Hebers. Die Pflanzen nehmen aus
der Erde Wasser und nn Wasser gelöste Stoffe auf. Diejenigen Stoffe, die zum
Leben der Pflanze unbedingt nötig sind, heißen Nährsalze. Wenn die Pflanzen
an der Stelle verwesen, wo sie gewachsen sind, so werden dem Boden auch die
Stoffe wieder zurückgegeben, die ihm entnommen wurden. Von den Feldern und
Wiesen werden aber die Pflanzen durch die Ernte zum größten Teil entfernt
Daher müssen dem Boden die Nährstoffe auf andere Weise zugeführt werden.
Das geschieht durch die Düngung. Man kann zur Düngung natürlichen
(Stalldünger) und künstlichen Dünger (Salpeter, Gips) verwenden. — Um der
Acker ertragfähiger zu machen, lockert ihn der Landmann durch Pflügen. Lus;
und Wasser können dann leichter in den Boden eindringen. Das Wasser soll dir
Nährsalze auflösen. Die einzelnen Pflanzenarten nehmen die Nährsalze in ver¬
schiedenen Mengen aus dem Boden. So bedürfen z. B. Rüben und Kartoffeln
größerer Mengen von Kaliumsalzen; Klee, Erbsen und Bohnen gedeihen am
besten auf Kalkboden. Daher wechselt der Landmann mit den Feldfrüchten.
2. pflege der Zimmerpflanzen, a) Standort. Zimmer, in denen man
Pflanzen ziehen will, liegen am vorteilhaftesten nach Süden, Südosten oder Süd¬
westen, weil dann die Pflanzen am meisten Licht erhalten. In den Zimmern sind
die Fenster der am meisten geeignete Ort zur Aufstellung.
b) Gefäße und Erde. Als Gefäße für Zimmerpflege dienen Blumentöpfe,
-kaffen und -kübel. Am geeignetsten sind gewöhnliche (unglasierte) Tontöpfe.
(Warum?) Die Größe des Topfes richtet sich nach der Größe der Pflanze. Als
Topferde eignet sich für die meisten Pflanzen am besten ein Gemisch von Mist¬
beeterde, Lauberde und Heideerde.
o) Das Begießen gehört zu den wichtigsten Arbeiten. Im allgemeinen
wird eher zu viel gegossen als zu wenig. Gießen muß man, wenn zarte
Gewächse anfangen, die Blätter hängen zu lassen; besser ist es, man gießt bereits,
wenn die Erde im Blumentöpfe heller als sonst erscheint, oder wenn durch An¬
klopfen mit dem Fingerknöchel an den Topf ein heller Ton entsteht. Während
der Winterruhe dürfen die Pflanzen nur müßig begossen werden. Zu viel
Feuchtigkeit schließt die Luft von den Wurzeln ab; diese beginnen auch zu
faulen, und die Pflanze stirbt ab. Das Wasser soll Zimmertemperatur haben.
ck) Beim Verpflanzen ist darauf zu achten, daß die Töpfe nicht zu groß
sind. Bevor man die Blume einpflanzt, lege man auf den Boden des Topfes
einige Scherben, damit das überschüssige Wasser durch das Bodenloch leicht ab¬
fließen kann. Man achte mich darauf, daß die Blumen beim Umpflanzen nicht
tiefer gesetzt werden, als sie bisher gestanden haben.
21*