Full text: Realienbuch für Berlin und Vororte

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4. Husläufer. Viele Pflanzen vermehren sich durch umherkriechende, ober- 
oder unterirdische Stengel, sogenannte Ausläufer. Diese bewurzeln sich an einigen 
Stellen, trennen sich von der Mutterpflanze und bilden selbständige Pflänzchen. 
(Über Vermehrung durch Zwiebeln s. S. 290, durch Blätter S. 259, durch 
Knollen S. 277, durch Sporen S. 298.) 
3. pflanzenpflege. 
1. Düngung und Bestellung des Hebers. Die Pflanzen nehmen aus 
der Erde Wasser und nn Wasser gelöste Stoffe auf. Diejenigen Stoffe, die zum 
Leben der Pflanze unbedingt nötig sind, heißen Nährsalze. Wenn die Pflanzen 
an der Stelle verwesen, wo sie gewachsen sind, so werden dem Boden auch die 
Stoffe wieder zurückgegeben, die ihm entnommen wurden. Von den Feldern und 
Wiesen werden aber die Pflanzen durch die Ernte zum größten Teil entfernt 
Daher müssen dem Boden die Nährstoffe auf andere Weise zugeführt werden. 
Das geschieht durch die Düngung. Man kann zur Düngung natürlichen 
(Stalldünger) und künstlichen Dünger (Salpeter, Gips) verwenden. — Um der 
Acker ertragfähiger zu machen, lockert ihn der Landmann durch Pflügen. Lus; 
und Wasser können dann leichter in den Boden eindringen. Das Wasser soll dir 
Nährsalze auflösen. Die einzelnen Pflanzenarten nehmen die Nährsalze in ver¬ 
schiedenen Mengen aus dem Boden. So bedürfen z. B. Rüben und Kartoffeln 
größerer Mengen von Kaliumsalzen; Klee, Erbsen und Bohnen gedeihen am 
besten auf Kalkboden. Daher wechselt der Landmann mit den Feldfrüchten. 
2. pflege der Zimmerpflanzen, a) Standort. Zimmer, in denen man 
Pflanzen ziehen will, liegen am vorteilhaftesten nach Süden, Südosten oder Süd¬ 
westen, weil dann die Pflanzen am meisten Licht erhalten. In den Zimmern sind 
die Fenster der am meisten geeignete Ort zur Aufstellung. 
b) Gefäße und Erde. Als Gefäße für Zimmerpflege dienen Blumentöpfe, 
-kaffen und -kübel. Am geeignetsten sind gewöhnliche (unglasierte) Tontöpfe. 
(Warum?) Die Größe des Topfes richtet sich nach der Größe der Pflanze. Als 
Topferde eignet sich für die meisten Pflanzen am besten ein Gemisch von Mist¬ 
beeterde, Lauberde und Heideerde. 
o) Das Begießen gehört zu den wichtigsten Arbeiten. Im allgemeinen 
wird eher zu viel gegossen als zu wenig. Gießen muß man, wenn zarte 
Gewächse anfangen, die Blätter hängen zu lassen; besser ist es, man gießt bereits, 
wenn die Erde im Blumentöpfe heller als sonst erscheint, oder wenn durch An¬ 
klopfen mit dem Fingerknöchel an den Topf ein heller Ton entsteht. Während 
der Winterruhe dürfen die Pflanzen nur müßig begossen werden. Zu viel 
Feuchtigkeit schließt die Luft von den Wurzeln ab; diese beginnen auch zu 
faulen, und die Pflanze stirbt ab. Das Wasser soll Zimmertemperatur haben. 
ck) Beim Verpflanzen ist darauf zu achten, daß die Töpfe nicht zu groß 
sind. Bevor man die Blume einpflanzt, lege man auf den Boden des Topfes 
einige Scherben, damit das überschüssige Wasser durch das Bodenloch leicht ab¬ 
fließen kann. Man achte mich darauf, daß die Blumen beim Umpflanzen nicht 
tiefer gesetzt werden, als sie bisher gestanden haben. 
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