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Geographie. 
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amerika. Der wichtigste Staat Amerikas sind die Bereinigten Staaten von 
Nordamerika. An sie schließt sich nach S. die Republik Mexiko an. 
Mittelamerika zerfällt in zahlreiche Republiken; viele Inseln gehören zu 
England. In Südamerika ist Brasilien der größte Staat; besonders 
aber sind Argentinien und Chile im Aufblühen begriffen. An Chile schließen 
sich nach N. Bolivia, Peru, Ecuador, Colombia und Venezuela an. 
I V. Afrika. 
Lage, Größe und Gliederung. Afrika hing vor Erbauung des Sues-Kanals 
mit Asien zusammen. Von Europa wird es durch das Mittelländische Meer und die schmale 
Straße von Gibraltar getrennt. (Von welchen Meeren wird es bespült?) In der 
Größe nimmt Afrika unter den fünf Erdteilen den dritten Rang ein; es mißt rund 
30Mill. qkm, ist also dreimal so groß wie Europa und hat etwa 150 Mill. E. Der Äquator 
durchschneidet den Erdteil so, daß die größere Landmasse noch nördlich von ihm liegt. Afrika 
ist gleich Südamerika wenig gegliedert. Der großen Einbuchtung des Meerbusens von 
Guinea entspricht eine Ausbuchtung auf der Ostseite des Erdteils, das sog. Osthorn Afrikas. 
Man kann ein Nord - und ein Südafrika unterscheiden. Die mittlere Höhenlage Afrikas 
beträgt etwa 650 m. 
Die Atlasländer. In der nordwestlichen Landecke Afrikas erhebt sich ein 
hohes Faltengebirge, der Atlas. Dieser ist zwar länger als die Alpen, 
aber nicht so hoch. Seine Richtung geht von SW. nach NO. Im O. be¬ 
steht das Gebirge aus zwei Ketten. Diese fassen ein Hochland ein, dessen 
tiefste Stellen große Salzsümpfe, Schotts genannt, einnehmen. Es gibt auch 
eine südliche Reihe von Schotts; sie liegen tiefer als der Meeresspiegel. 
Der westliche Teil des Atlas wird Hoher Atlas genannt. In der lvestlichen 
Verlängerung des Atlas liegen im Meere vulkanische Inseln. 
Gleich den siidlichen Gebieten Europas haben die Atlasländer ein 
trockenes, aber noch wärmeres Klima. Auch im Anbau stimmen sie mit 
Südeuropa, besonders mit Südspanien ziemlich überein. Die künstliche Be¬ 
wässerung ist ebenso nötig wie dort, und Oliven- und Weinbau sind eben¬ 
falls wichtige Kulturen; auch Kork und Halfagras werden gewonnen. Zu 
diesen Nntzgewächsen treten noch zwei echt afrikanische, die Dattelpalme und 
die Mohrenhirse. Für den Handel haben fast nur die französischen 
Kolonien Algerien und Tunesien mit den Hauptstädten Algier (100000E.) 
und Tunis (170000 E.) Bedeutung. In dem im W. gelegenen Sultanat 
Marokko sind Fes (150000 E.) und die Hafenstadt Tanger die wichtigsten 
Städte. Die Hauptvölker der Atlasländer sind die Berber oder Kabylen 
und die Araber. 
Von den genannten Städten zeigt Tunis am meisten ein eigentümliches, afri¬ 
kanisch-orientalisches Stadtbild. Die Araber nennen die Stadt die „Ruhm¬ 
reiche", den „Aufenthalt des Glücks" oder den „Weißen Burnus des 
Propheten". Vom Meere aus gesehen, erscheint die weiße Häusermasse von 
Tunis wie ein riesiger Marmorsteinbruch. Im Inneren schaut der Reisende ein 
eigenartiges Volks- und Verkehrsleben. Morgens ziehen durch die Gassen 
und Straßen die Kamelkarawanen, die frisches Gemüse bringen, tagsüber 
entfaltet sich ein reges Geschäfts- und Verkehrsleben in dem Basarviertel, wo 
Hirts neues Realienbnch. Geographie. Kl. A. g
	        
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