23
5. Der Gaul, der scharrt,
Die Stallthür knarrt.
Die Glock’ schlägt vier,
Der Kutscher sieht den Hafer
schier.
7. Das Huhn gagackt,
Die Ente quakt.
Die Glock’ schlägt sechs;
Steh’ auf, steh’ auf, du faule
Hex’!
9. Thu’ Butter ’nein
Und Semmel fein!
Die Glock’ schlägt acht;
Geschwind dem Kind die Supp’ gebracht!
30. Die Rätsel der Elfen.
Die Elfen sitzen im Felsenschacht, vertreiben mit Reden die lange Nacht.
Sie legen sich luftige Rätsel vor, die, wenn sie nicht Gold sind, doch klingen
im Ohr.
Und wie ein Windzug dazwischen geht, so sind samt den Elfen die Rätsel
verweht. —
Welch’ Gold entstammt dem Erdschacht nicht? Ich hörte von goldenem Son¬
nenlicht.
Wer borgte sein Silber von fremdem Gold? Der Mond, der ob unseren
Häuptern rollt.
Wo quillt die Thrän’ aus härtester Brust? Der Quell im Fels ist mir wohl
bewußt.
Wo strömt ein Strom, da kein Strombett ist? Der Regenstrom, der in
Lüften stießt.
Wo ist auf dem Fluß die breiteste Brück’ ? Das Eis ist gebaut aus einem
Stück.
Die Flut, die im stetesten Takt sich bewegt? Das Blut, das im Herzen
des Menschen schlägt.
Wer trauert in seinem buntesten Kleid? Das ist der Baum zu des Herbstes
Zeit.
Wer hat tausend Augen und sieht sich nicht? Der Strauch, der sie treibt
und weiß es nicht.
Wer sah nie von innen sein eigenes Haus? Die Schnecke und kommt doch
niemals heraus.
Wo hat man den Kleinsten zum König gemacht? Der Zaunkönig wird aus¬
gelacht.
Wo tritt der Schwache den Starken nieder? Den Erdboden des Menschen
. Glieder.
Was ist stärker, als der Erdengrund? Das Eisen, denn es macht ihn wund.
Was ist stärker, als Eisen und Stahl? Das Feuer schmelzt sie allzumal.
6. Die Schwalbe lacht,
Die Sonn’ erwacht.
Die Glock’ schlägt fünf;
Der Wanderer macht sich auf
die Strümps.
8. Zum Bäcker lauf,
Ein Semmlein kauf !
Die Glock’ schlägt sieben;
Die Milch thu’ an das Eener
schieben!