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333. Heil dir im Siegerkranz!
3. Heilige Flamme, glüh,
glüh und verlösche nie
fürs Vaterland!
Wir alle stehen dann
mutig für einen Mann,
kämpfen und bluten gern
für Thron und Reich.
1. Heil dir im Siegerkranz,
Herrscher des Vaterlands!
Heil, Kaiser, dir!
Fühl in des Thrones Glanz
die hohe Wonne ganz,
Liebling des Volks zu sein!
Heil, Kaiser, dir!
2. Nicht Ross' und Reisige
sichern die steile Höh',
wo Fürsten stehn.
Liebe des Vaterlands,
Liebe des freien Manns
gründen den Herrscherthron
wie Fels im Meer.
4. Handlung und Wissenschaft
hebe mit Mut und Kraft
ihr Haupt empor.
Krieger- und Heldenthat
finde ihr Lorbeerblatt
treu aufgehoben dort
an deinem Thron!
5. Sei, Kaiser Wilhelm, hier
lang deines Volkes Zier,
der Menschheit Stolz!
Fühl in des Thrones Glanz
die hohe Wonne ganz,
Liebling des Volks zu sein!
Heil, Kaiser, dir!
Heinrich Harries.
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334. Aus dem Leben unsrer Kaiserin.
1. Es war im Jahre 1888. Weihnachten, das Fest des Kinderjubels,
war wieder gekommen. Überall, in Hütten und Palästen, glänzte der 25
Weihnachtsbaum und verkündigte mit seinen strahlenden Kerzen die
alte, frohe Botschaft: „Freuet euch; denn euch ist heute der Heiland
geboren!“
Auch in dem Elisabeth-Kinderhospital in Berlin war die Weih—
nachtsfreude eingekehrt. In dem großen Saale der Anstalt waren lange 30
Tische aufgestellt, auf denen Weihnachtsbäume brannten. In langen
Reihen waren die Geschenke für die armen, kranken Kinder aufgebaut.
Die Kinder, die schon in der Genesung waren, standen oder saßen
um den gedeckten Tisch herum, die andern lagen in ihren Betten. Die
sonst so bleichen Wangen der Kleinen waren vor Freude gerötet; die 35
Augen strahlien fast noch heller als die Weihnachtskerzen, vergessen
waren Schmerzen und Krankheit. Als die feierlichen Klänge des Weih—
nachtsliedes: „Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich“ verrauscht waren,
durften die glückseligen Kinder ihre Geschenke in Empfang nehmen.
Gabriel u. Supprian, Lesebuch. O. Neubearbeitung.
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