I. Zur Heimatkunde. 
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gehören teils einzelnen Leuten, teils sind es öffentliche Gebäude (z. B. Kirche, 
Schule, Nathans). Sie stehen gewöhnlich in Reihen nebeneinander. Zwei Häuser¬ 
reihen samt dem freien Raume zwischen denselben nennt man Straße. Sehr 
enge Straßen heißen Gassen. Ein großer, von Häusern umgebener Raum 
heißt Platz. — b) Jeder Ort hat seine Obrigkeit. Diese sorgt für Ruhe und 
Ordnung, teilt die Verordnungen der vorgesetzten Behörde der Gemeinde mit, 
erhebt auch die Stenern. Die Obrigkeit in der Stadt ist der Magistrat. 
Dieser setzt sich zusammen aus dem Bürgermeister und den Stadträten 
(Ratsherren, Ratsmännern). Ihm zur Seite stehen die Stadtverordneten. 
Für die öffentliche Sicherheit sorgt die Polizei-Verwaltung. Auf dem Dorfe 
bildet der Schulze mit den Schöffen die Ortsobrigkeit. — c) Mehrere Dörfer 
und Gutsbezirke bilden zusammen einen Amtsbezirk. Dieser wird vom Amts¬ 
vorsteher verwaltet. Sämtliche Amtsvorsteher eines Kreises stehen unter einem 
Land rat. Dieser ist der höchste Beamte im Kreise. 
Aufgaben. Wie Ijctfjt dein Wohnort? Nenne die beiranniesten Straßen und 
Plätze desselben! Gestimmt die Richtung der Straßen nach den -Himmelsgegenden! 
Welche Denkmäler stehen darin? Wieviel Einwohner zählt er? Womit beschäftigen 
sich die Gewohner desselben? Welche Gotteshäuser befinden sich in dem Wohnorte, 
und wo stehen sie? Welche Lchnlanstalten sind darin? Nenne Geamte des Wohn¬ 
ortes! Wo wohnt der Bürgermeister (Schulze), wo der Pfarrer? Was weiht du 
von der Geschichte deines Wohnortes? An welche Gebäude deines Wohnortes knüpfen 
sich geschichtliche Tatsachen? 
*§ 5. Die Umgebung des Wohnortes, a) Eine Erd strecke ohne merkliche 
Erhöhungen und Vertiefungen heißt Ebene. Es gibt Tiefebenen und Hoch¬ 
ebenen. Die Erhöhungen der festen Erdoberfläche führen die Namen Anhöhe, 
Hügel, Berg. Bei einem Berge unterscheidet man Fnß, Gipfel und Ab¬ 
hang. Letzterer kaun sanft, steil oder jäh sein. Bergketten oder Berggruppen, 
die eine bedeutende Höhe haben und vorherrschend ans festem Gestein bestehen, 
nennt man Gebirge (Kamm, Tal, Schlucht). — b) Wo Wasser aus der 
Erde quillt, ist eine Quelle. Aus ihr bildet sich ein Bach, Fluß, Strom (Haupt- 
und Nebenfluß). Die Ninne, in der das Wasser fließt, heißt Bett. Die Ränder 
desselben sind die Ufer (rechtes und linkes Ufer). Die Stelle, wo ein Fluß 
in ein anderes Gewässer fließt, heißt Mündung. Was nach der Quelle zu liegt, 
ist oberhalb, was nach der Mündung zu liegt, ist unterhalb. Die Oberfläche 
ernes Gewässers heißt sein Spiegel. Erhebungen des Grund.es gehen oft bis 
dicht au den Spiegel und heißen Sandbänke, wenn sie ans zusammengehäuftem 
Sande bestehen. — Große vom Lande eingeschlossene Wasserbecken führen den 
Namen Seen. Künstlich angelegte kleine Seen heißen Teiche. 
Aufgaben. Welche Orte liegen im Umkreis von 7—8 km um deinen Wohn¬ 
ort? Was für Straßen (Landstraßen, Chausseen, Eisenbahnen, Feldwege) führen 
nach diesen Orten? Wie weit ist es nach den einzelnen Orten? Womit beschäftigen 
sich vorwiegend die Gewohner in den einzelnen Orten? Zu welchem Amtsbezirke 
gehört das nächstgelegene Dorf? Zn welchem Greife gehören die Dörfer deiner 
Umgebung? Wo gibt es in der Umgebung Landboden, fruchtbaren Goden, Sumpf¬ 
land? Was wird auf den Feldern und in den Gärten der Umgebung besonders 
angebaut? Wie werden die Godcnerzengnisse der Umgebung verwertet? Wo gibt 
es in der Umgebung Wälder, Hügel, Gerge, Onellen, Gliche, Flüsse, und wie heißen 
sie? Welche stehenden Gewässer kommen in der Umgebung vor? Welches sind ge¬ 
schichtlich merkwürdige Orte deiner Umgebung, und woran sollen sie dich erinnern? 
Zeichne die Garte deiner Umgebung ab! 
* § 6. Die Heimaisprovinz. Gang der Beschreibung im allgemeinen: 
a) Lage (nach Gewässern, Gebirgen) und Begrenzung; b) Größe (nach qkm und 
Einwohnerzahl); e) Gliederung; ck) Bodengestaltung (Hochebene, Tiefebene, Ge¬ 
birge, Berge) ; e) Gewässer (Flüsse, Seen, Kanäle) ; 1) Bewohner nach Abstam¬ 
mung, Religion, Beschäftigung, Eigenart; g) Verkehr (Eisenbahnen) ; b) Poli-
	        
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