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Pflanzen- und Tierwelt in Sümpfen und Gewässern.
und 1 — 2 kg schwer sind, werden sie als Speisesische benutzt. Sie gehören
zu den beliebtesten Tafelfischen. — Die kleinen Gold- und Silberfische werden
in Gläsern und Gartenteichen gehalten.
Der Hecht, mit langgestreckter Schnauze, ist ein Raubfisch. Er verschlingt nicht
bloß den Rogen anderer Fische, sondern auch lebende Fische. Will man einen Teich mit
Karpfen oder anderen edleren Fischen besetzen, so müssen vorher die Hechte weggefangen
werden. Höchstens läßt man aus 1000 andere Fische einen Hecht darin, damit er die
Fische beweglich erhält. Das geschätzteste Fleisch liefert die Bachforelle, mit roten, von
blauen Ringen umgebenen Flecken. Sie bewohnt klare Gebirgsbäche. Ebenso geschätzt
wird der Lachs oder Salm, der im Frühlinge aus dem Meere in die Flüsse kommt, um
dort zu laichen. Er überspringt dabei kleine Dämme und Wehre. Er gehört zu den
besten Fischen. Sein Fleisch wird besonders geräuchert in den Handel gebracht.
Der Flußaal besitzt einen runden, schlangenähnlichen Körper. In der dicken
Haut liegen vereinzelte,' runde Schuppen. Der Aal nährt sich von Würmern und
Schnecken. Sein Fleisch ist sehr fett und wohlschmeckend. Man sängt ihn mit der Angel
oder mit Netzen. Im Winter liegen die Aale erstarrt auf dem Grunde. Die ausge¬
wachsenen Aale laichen im Meere.
Zu den schädlichen Fischen gehört der Stichling. Er verzehrt nämlich Laich und
Brut der Edelfische. Er selbst kann nicht gegessen werden; höchstens wird er als Futter
für Schweine oder als Dünger benutzt. Das Männchen baut aus Wasserpflanzen, aus
Holz und Steinchen ein faustgroßes Nest, in welches das Weibchen seine Eier legt. Der
Flußbarsch, ein arger Raubfisch, hat rote Stachelflossen.
Z 59. Die gemeine Flußschildkröte ist fast ganz von einer Knochen¬
kapsel umgeben, die aus einzelnen Schildern besteht. Das Tier ist mit dem
Knochenschilde verwachsen, nur vorn und hinten befinden sich Öffnungen zum
Durchstecken von Kops, Beinen und Schwanz. Diese sind mit einer lederartigen
Haut bekleidet und können in den Knochenpanzer zurückgezogen werden. Die
Kiefer haben keine Zähne, aber scharfe Ränder wie ein Vogelschnabel.
Die Schildkröten können gut schwimmen und tauchen und nähren sich von
Würmern, Schnecken und Fischen. Sie vermehren sich durch Eier, die sie in
den Ufersand ablegen. Auf Teichen und Seen, die von Schildkröten bewohnt
werden, sieht man oft Schwimmblasen von Fischen umherschwimmen. In den
großen Flüssen von Amerika leben größere Schildkrötenarten, deren Eier ge¬
nossen werdett. Und im Meer kommen Riesenschildkröten vor, die ein Gewicht
von 200 kg erreichen. Ihr Fleisch wird gegessen.. Der Überzug des Rücken¬
schildes einzelner Schildkrötenarten kommt als Schildpatt in den Handel
und wird zu Dosen, Kämmen u. dgl. verarbeitet.
Z 60. Der grüne Wasserfrosch. Der Körper des grünen Wasserfrosches
ist sowohl für das Leben im Wasser, als auch aus dem Lande eingerichtet.
Die Farbe der Oberseite gleicht dem grünen Grase, so daß ein auf dem Ufer-
rande sitzender Frosch leicht übersehen wird. Die Unterseite ist weiß; daher
wird ein ruhig auf der Wasseroberfläche liegender Frosch weder von seinen
eigenen Feinden (Hechten, Wasserratten) noch von den kleineren Tieren, denen
er nachstellt, wahrgenommen. Damit die nackte Haut auf dem Lande nicht
austrocknet, ist dieselbe reichlich mit Schleim überzogen. Auf dem Lande be¬
wegt er sich hüpfend fort. Dazu befähigen ihn die sehr langen Hinterbeine.
Die Beine sind aber auch zum Schwimmen eingerichtet; denn die fünf Zehen
der Hinterfüße sind durch Schwimmhäute miteinander verbunden.
Er kann sehr gut schwimmen und tauchen, kommt aber oft an die Ober¬
fläche des Wassers und steckt den Kopf hervor, um Luft zu schöpfen; denn er
atmet durch Lungen.
Gewöhnlich sitzt der Frosch auf einem Steine oder auf einer Wasserpflanze
und lauert auf Beute. Die großen vorstehenden Augen sind sehr beweglich