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Naturgeschichte.
die unwillkürlichen Bewegungen des Magens, der Lungen re. Auch die geistigen
Fähigkeiten des Menschen haben ihren Sitz in dem Gehirn. Durch längere
Thätigkeit ermüdet dieses; es tritt der Schlaf ein, welcher Körper und Geist
des Menschen stärkt.
Soll das Gehirn gesund bleiben, so muß man sich vor zu großer geistiger An¬
strengung und dem Genuß von spirituosen Getränken, zu starkem Kaffee und Thee hüten.
Über die verschiedenen Menschenrassen siehe Geogr. § 7,
X. Das Leben der Tiere und pflanzen.
§ 94. Das Leben der Tiere. 1. Fortpflanzung der Tiere. Die Tiere ver¬
mehren sich in der Regel durch Eier, die sich entweder im Körper des Muttertieres ent¬
wickeln (Säugetiere) oder außerhalb Hesselben (Vögel). Die warmblütigen brüten die
Eier selbst aus (Vögel); die kaltblütigen überlassen das Ausbrüten der Erd- oder
Wasserwärme (Frosch).
Die meisten Tiere sorgen dafür, daß ihre Jungen nach dem Auskriechen sogleich
Nahrung und Schutz finden. Weise das nach!
2. Lebensbedingungen der Tiere, a) Jedes Tier bedarf zur Er¬
haltung seines Lebens einen gewissen Grad von Wärme. Die warm¬
blütigen Tiere (Säugetiere, Vögel) sind mehr von der Luftwärme abhängig als die
kaltblütigen (Amphibien). Die Körperwärme wird zusammengehalten durch die Be¬
deckung (Haare, Federn), welche bei vielen Tieren mit der Jahreszeit wechselt. Je nach
der Wärme ihrer Umgebung wechseln die Tiere auch ihren Aufenthalt (Zugvögel —
Winterschlaf).
b) Auch das Licht beeinflußt das Tierleben. Es giebt Tag- und Nacht¬
tiere (Beispiele).
e) Kein Tier kann ohne Luft bestehen. Zur Aufnahme der Luft besitzen die
Tiere Lungen (Säugetiere), Kiemen (Fische), Luftkanäle oder Tracheen (Insekten), oder
sie atmen durch die ganze Oberfläche ihres Körpers (Bandwurm).
d) Jedes Tier bedarf zur Erhaltung seines Lebens und zum Wachs¬
tum Nahrung. Es giebt Raubtiere, Aasfresser, Pflanzenfresser, Alles¬
fresser und Schmarotzer. Suche Beispiele!
e) Auch das Wasser ist den Tieren unentbehrlich. Die größte Zahl aller
Tiere auf der Erde lebt im Wasser; andere entwickeln sich im Wasser.
3. Werkzeuge der Tiere. Die Tiere besitzen zur Erhaltung des Lebens allerlei
Werkzeuge (Organe). Je zahlreicher dieselben sind, als desto vollkommener gilt das Tier.
a) Sinneswerkzeuge (Augen, Ohren, Geruch, Geschmack, Gefühl) sind bei den
meisten höheren Tieren scharf. Die Schärfe der Sinne richtet sich nach dem Aufenthalt
(Auge des Maulwurfs und des Habichts).
b) Die Bewegungswerkzeuge richten sich nach dem Aufenthalt und nach der
Art und Weise, wie sich die Tiere nähren. Sie dienen zum Laufen, Klettern, Fliegen,
Schwimmen, Springen, Greifen rc. Gieb an, welche Bewegungen folgende Tiere machen
können: Rind, Gans, Katze, Affe! Warum hat der Specht Kletterfüße, die Lerche nicht?
o) Die Tiere besitzen auch mancherlei Waffen und Schutzvorrichtungen,
die ihnen im Kampfe mit andern Tieren oder mit dem Menschen zu statten kommen.
Als Waffen kommen vor: Hörner, Zähne, Krallen, Stacheln, Giftzähne. Wie verteidigen
sich folgende Tiere: Pferd, Rind, Hund, Biene? Als Schutzvorrichtungen dienen vielen
Tieren "die Färbung und die Kunst, sich zu verstellen. Die Farbe gleicht oft der Um¬
gebung (Lerche, Laubfrosch, Wasserfrosch). Manche Tiere stellen sich tot, wenn sie an¬
gegriffen werden. Oft vereinigen sich auch mehrere Tiere zu gemeinsamem Schutz.
Einteilung der Tiere.
1. Kreis: Wirbeltiere, Tiere mit einem inneren Knochengerüst.
Klassen: Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische.
2. „ Weichtiere, Tiere ohne inneres Knochengerüst, oft mit Kalkschalen.
Klassen: Schnecken (eine Schale), Muscheln (zwei Schalen).