Friedrich II., der Große. 
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Kesselsdorf (Dresden) errungen hatte, kam es zuni Frieden von Dresden, 
der den Breslauer bestätigte. 
D. Der Siebenjährige Krieg (1756—63). Um Schlesien wieder zu 
erlangen, verband sich Maria Theresia mit Rußland, Frankreich, Schweden, 
Sachsen und vielen deutschen Staaten gegen Friedrich, der zum Markgrafen 
von Brandenburg erniedrigt werden sollte. Friedrich erfuhr hiervon und kam 
seinen Feinden zuvor, indem er 1756 in Sachsen einfiel, das sächsische Heer 
bei Pirna zur Übergabe nötigte und ein österreichisches Heer bei Low o sitz schlug. 
1757 führte Friedrich s^ine Truppen bis vor Prag, wo es am 6. Mai 
zur Schlacht kam. Sumpfige Wiesen hemmten die Preußen am Vordringen, 
und das feindliche Geschützseuer brachte die preußischen Reihen ins Wanken. 
Da ergriff der 73jührige General Schwerin eine Fahne und stürmte voran 
mit dem Rufe: „Heran, meine Kinder!" Fünf Kugeln streckten ihn nieder, 
aber sein Beispiel begeisterte die Preußen, die endlich siegten. Prag wurde 
belagert. Der schlaue Daun wollte Prag entsetzen. Friedrich zog ihm ent¬ 
gegen, griff ihn bei Kollin an (18. Juni), erlitt aber eine völlige Niederlage. 
In dieser Zeit waren die Franzosen und die Reichsarmee bis nach Thüringen 
vorgedrungen. Friedrich traf auf die dreimal so starke feindliche Armee am 
5. November bei Roßbach. Mit geringen Verlusten erfocht hier Friedrich 
einen glänzenden Sieg über die Franzosen, der dem kühnen Reitergeneral 
Seydlitz zu danken war. („Und wenn der große Friedrich kommt und klopft 
nur auf die Hosen, so läuft die ganze Reichsarmee, Panduren und Franzosen.") 
— In Schlesien aber waren die Öesterreicher siegreich vorgedrungen. In 
Eilmärschen zog Friedrich dorthin. Am 5. Dezember wagte er den Angriff 
auf den weit überlegenen Feind bei Leuthen. Durch eine meisterhafte Schlacht¬ 
ordnung täuschte er den Feind, und die Tapferkeit der Seinen errang den Sieg.— 
(Besser: Der Choral von Leuthen.) — Friedrichs Geistesgegenwart zu Lissa. — 
1758 fielen die Russen raubend und plündernd in die Neumark ein. 
Friedrich schlug sie am 25. August bei Zorndorf (Küstrin); die meist be¬ 
trunkenen Russen wichen nicht und mußten reihenweise niedergeschlagen werden. 
— Von hier aus führte Friedrich sein Heer nach Sachsen. Trotz vielfacher 
Warnungen bezog er bei Hochkirch (Bautzen) ein offenes Lager. Daun griff 
ihn am frühen Morgen des 14. Oktobers an, und Friedrich mußte sich unter 
schweren Verlusten zurückziehen. 
1759 erlitt Friedrich im August eine schwere Niederlage bei Kunersdorf 
(Frankfurt a. O.) gegen die vereinigten Russen und Österreicher. Nur die 
Zwietracht der Sieger rettete sein Heer vor Vernichtung. 
^ 1760 siegte Friedrich im August bei Liegnitz und im November bei 
Torgau, wo Zieten den Sieg herbeiführte. — 1761 wagte Friedrich keine 
Schlacht im offenen Felde, er verschanzte sich bei Bunzelwitz (Schweidnitz), 
seine Lage war schlimm; aber Zieten tröstete ihn damit, daß Gott ihn nicht 
verlassen werde. 1762 starb die Kaiserin von Rußland. Ihr Nachfolger schloß 
mit Friedrich Frieden. 1763 kam es endlich zu Hubertsburg (Sachsen) zuni 
Frieden mit Österreich. Friedrich behauptete Schlesien, und Preußen galt setzt 
als Großmacht. 
, E- Friedrichs Friedenswerke. 1. Der König sah sich als den „ersten 
Diener seines Staates" an und arbeitete darum mit der größten Pflichttreue. 
Seine Zeit hatte er sorgsam eingeteilt. Sehr frühe stand er auf, las die 
Berichte, beriet sich mit seinen Räten und ging dann zur Parade. Nach Tisch 
blies er die Flöte und arbeitete darauf wiederum. Abends erfreute er sich an
	        
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