Russische Verstimmung über das Vorgehen
Wilsons. ^
Angebliche deutsche FriedensLedingungen.
(Drahrbericht unseres 8.-Sonderberichterstatters.)
8. Stockholm, 17. Jan. (zb.) Die vom russischen
Ministerium des Äußern informierten Blätter schlagen neuer¬
dings einen ungewöhnlich höhnischen und aufge¬
lrach t c n T o n gegen die Vereinigten Staaten an, besonders
gegen den Präsidenten Wilson. So bemerkt ..Nowoie
Wrenrja" zu der von Amerika ausgehenden Friedensbe¬
wegung: Die amerikanischen Pazifisten, welche unter An¬
führung ihres Präsidenten Wilson intervenieren, „pour les
beaux yeux du roi de Prasse", sollten erst die deutschen Frie-
densbedingungen kennen lernen. Diese sehen nach einer von
russischer offiziöser Seite verbreiteten Darstellung zufolge
folgendermaßen auS: Deutschland erhält von Frankreich den
Streifen längs der Vogesen nebst B elfort. Belgien
stellt seine äußere Politik sowie die strategisch wichtigen
Eisenbahnen unter d e n t s ch e Kontrolle. England
garantiert volle Freiheit des Meeres und Kohlen -
st a t i o n e n an allen großen Meereshäfen. Rußland wird
weit nach Osten zurückgeworfen. Der polnische Staat ist
Deutschland anzuschließen, ebenso Litauen. Auch Osterreich-
Ur.garn und Bulgarien erhalten reichen Gebietszuwachs.
Die besetzten Gebiete zu Beginn
des neuen Jahres.
ßr Berlin, 17. Jan. lEig. Drcchtbrricht. zb.) Zu
Anfang des Jahres 1917 waren vvn uns besetzt: In
Belgien 29 f)00 Quadratkilometer, in Frankreich
22 310 Quadratkilometer, während Vvn deutschem
Boden 900 Quadratkilometer in den Händen der Fran¬
zosen waren. In R n st l a n d waren von- uns benetzt
230 450 Quadratkilometer, in Rumänien 100 000
Quadratkilometer, während 28 231 Quadratkilometer
österreichisch-ungarischen BvdenS in den Händen der
Russen waren. In Serbien loaren, es 85 867 -
Quadratkilometer, in Montenegro 14180 Quadrat
kilomcter, in Albanien 2004 Quadratkilometer, die
von unseren Truppen besetzt waren.