Oer indische Archipel.
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des, das fanfte Murmeln des Baches, die Aussicht auf das
Meer, dies alles zusammengenommen, hatte etwas Großes, Edles,
Unmuthiges und Malerisches, das uns alle bezauberte. Nach
den gewöhnlichen Complimenten zogen sich die Mädchen für ei¬
nen Augenblick zurück, und erschienen bald wieder, um uns zu
bewirthen. Diese überreichte mit gefälligem Anstande ein präch¬
tiges chinesisches Theebrett; jene brachte Zuckerschalen; eine dritte
schenkte Thee ein; andere endlich boten jedem abwechselnd Gebackenes,
Eingemachtes oder Zuckerwerk an. Als wir Abends unfern Rück¬
weg machen wollten, erschienen Sclaven in rothen Mänteln,
jeder mit einer langen Fackel versehen, und begleiteten uns un¬
ter durchdringendem, kläglich klingendem, in gleichen Zwischen¬
räumen wiederholtem Geschrei nach Eupang zurück."
Ferner besuchte der Reisende einen malaiischen Greis, der
ihn besonders lieb gewonnen, und oft in seine Wohnung einge¬
laden hatte. Ein Waldweg führte ihn zu der Hütte des Greises.
„Die Einfachheit dieser Art von Strohhütte schien der herrlichen
Landschaft um sie her einen neuen Reiz zu geben. Dicht be¬
laubte, mit Blüthen und Früchten beladene Bäume schützten sie
durch ihren Schatten; eine Menge Vögel in dem reichsten Far-
benkleide schwärmten auf den Acsten dieser Bäume; ein Wach
floß nicht weit von dieser Freistätte der Einfachheit. Der Greis
saß am Eingänge seiner Hütte, und war eben beschäftigt, auf
einer Art von Cither zu spielen; einer seiner Söhne begleitete
ihn mit der sonderbaren Flöte dieser Gestade. Seine Frau spann
einige Schritte vom ihm Watte, aus der sich diese Völker ihre
Schürzen weben, und ihre junge Tochter bereitete kleine Rech¬
tlichen, welche sie des andern Tags auf den Basar zum Ver¬
kauf tragen sollte. Bei unserm Anblick stand die ganze Familie
auf; die Freude war allgemein. „Setzet euch, gute Männer
von Frankreich! war der erste Ausruf, der über Aller Lippen
ging. Es war sehr heiß; zu unsrer Erfrischung brachte man uns
einen langen Cylinder von Bambus mit Büffelmilch, die noch
warm war. Dann theilten wir unsere kleinen Geschenke aus,
und der Ausdruck der reinsten Freude belebte alle Blicke. Als wir
dem Greise wegen der guten Eigenschaften seiner Kinder Glück
wünschten, sahen wir einige Thränen in seinen Augen, und in
einem' Augenblicke von Schmerzgefühl sprach er folgende Worte,
die uns an das Herz drangen: „Männer von Frankreich, ihr seid
gut! Er schwieg, aber sein Schweigen schien uns zu sagen:
„nicht alle Europäer sind wie ihr." Späterhin erfuhren wir,
er sey Fürst von Eupang gewesen, und habe jene prächtige Pflan¬
zung der erwähnten reichen Wittwe besessen. Da habe der da¬
malige holländische Statthalter die Besitzung zu erlangen gesucht,
der Greis aber jede Unterhandlung von der Hand gewiesen. Der